Lehrende/r: Lorenz Erren
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: 07.068.14_170
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 27
Anmeldegruppe: SoSe 18 Sem FNZ
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Inhalt: Wie Hobbes sehen viele Historiker im Krieg den Naturzustand, der so lange andauern musste, bis endlich eine (staatliche) Machtstruktur existierte, die stark genug war, um ihn zu regulieren, einzudämmen und zu beherrschen. Am Anfang dieses Prozesses herrschte demnach das „Chaos des Mittelalters“, am Ende standen schließlich die stabilen, fein austarierten Gleichgewichtssysteme des Zeitalters von Metternich und Bismarck. Als wichtigste Zwischenstationen auf diesem Weg könnten die Durchsetzung der Souveränitätsidee (etwa nach Jean Bodin) im späten 16. Jahrhundert, die gegenseitige Anerkennung der souveränen Staaten als gleichrangige Partner (im Westfälischen Frieden von 1648) und schließlich die Implementierung des Gleichgewichtsgedankens in die diplomatische Praxis (im Zuge der Beendigung des Spanischen Erbfolgekrieges 1711/1713) genannt werden. Die Teilnehmer sollen sich einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse verschaffen, sich an den Umgang mit Originalquellen gewöhnen und sich mit ersten Grundlagen der Theorie der (Geschichtsschreibung der) Mächtepolitik vertraut machen.
Empfohlene Literatur: Burkhardt, Johannes: Die Friedlosigkeit der Frühen Neuzeit. Grundlegung einer Theorie der Bellizität Europas. In: ZHF 33 (1997), S.509-571. Duchhardt, Hans (Hrsg.): Handbuch der Geschichte der Internationalen Beziehungen (Bände 2-4). Paderborn 1997-2013 Kunisch, Johannes: Staatsverfaffung und Mächtepolitik. Zur Genese von Staatenkonflikten im Zeitalter des Absolutismus. Berlin 1979. Steiger, Heinhard: Rechtliche Strukturen der Europäischen Staatenordnung 1648-1792. In: Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht. Bd. 59 (1999), S.609-647.
Zusätzliche Informationen: Prüfungsleistungen: Erwartet wird ein Kurzvortrag während des Seminars und die Anfertigung einer Semesterarbeit (6-8 Seiten). Umfang: 3 SWS (Tutorium ist verpflichtend).