Lehrende/r: Dr. John Wood
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: 07.068.14_190
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 29
Anmeldegruppe: SoSe 18 Sem NG
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Inhalt: Obwohl Großbritannien im Zweiten Weltkrieg weder besiegt noch besetzt wurde, waren die Kosten des Konflikts für das Land – menschlich wie auch wirtschaftlich – immens. Die nationale Kraftanstrengung des „war effort“ brachte grundlegende und langanhaltende Veränderungen in der Gesellschaft, Politik und Kultur Großbritanniens mit sich. Die Beschwichtigungspolitik des Landes in den 1930er Jahren („Appeasement“) hatte den Krieg nicht verhindern können und ihre Befürworter wurden durch den Aufstieg Winston Churchill zum neuen Premierminister im Krisenjahr 1940 politisch entmachtet. Die Einbindung der gesamten Bevölkerung in die militärische und industrielle Kriegsmaschinerie beeinflusste nicht nur die Beziehungen zwischen den sozialen Schichten sondern auch zwischen den Geschlechtern. Der fulminante Wahlsieg der sozialdemokratisch-orientierten Labour-Partei am Kriegsende und die darauffolgende Errichtung eines umfassenden Wohlfahrtstaats waren Zeichen eines politischen und kulturellen Wandels. Außenpolitisch ist Großbritannien zwar als „Siegermacht“ aus dem Krieg hervorgegangen, aber seine geopolitische Position nach 1945 war alles andere als gesichert, ob mit Bezug auf Europa, die Spannungen zwischen USA und UdSSR oder sein weltumspannendes Kolonialreich. Dieses Seminar konzentriert sich nicht auf die militärischen Strategien und Ereignisse des Krieges, sondern auf die vielfältigen Einflüsse des Konflikts auf die Politik, Gesellschaft und Kultur Großbritanniens. Zusammen mit seinem obligatorischen Tutorium bietet das Seminar vor allem eine Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten in der Neuesten Geschichte. Voraussetzungen für den Erwerb eines Leistungsnachweises sind neben regelmäßiger Teilnahme und aktiver Mitarbeit die Übernahme einer Präsentation und die Anfertigung einer Hausarbeit. WICHTIG: Quellen und Literatur zu diesem Thema sind überwiegend englischsprachig.
Empfohlene Literatur: Addison, Paul: The Road to 1945: British Politics and the Second World War. 2. Auflage. London 1994. Calder, Angus: The People’s War: Britain, 1939-1945. London 1992. Calder, Angus: The Myth of the Blitz. London 1994. Rose, Sonya: Which People’s War? National Identity and Citizenship in Wartime Britain 1939-1945. Oxford 2004.
Zusätzliche Informationen: Das Seminar Neueste Geschichte nimmt innerhalb des Bachelorstudiums einen herausgehobenen Platz ein: Es übernimmt zu Beginn des Studiums einen relativ großen Anteil der propädeutischen Ausbildung, d.h. des "Handwerkszeugs des Historikers". Insofern nimmt die Propädeutik in diesem Seminar großen Raum ein. Dabei wird die Propädeutik vom Thema des Seminars her entwickelt.
