Lehrende/r: Martin Göllnitz
Veranstaltungsart: Proseminar
Anzeige im Stundenplan: PS.Neueste.Geschicht
Semesterwochenstunden: 3
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 1
Anmeldegruppe: SoSe 18 PS NG
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Inhalt: Am 9. April 1940 marschierte die Wehrmacht in Dänemark und Norwegen ein, vor allem aus strategischen Überlegungen: Erstens war den Nationalsozialisten an einer umfassenden Kontrolle des Skagerraks und des Nordatlantiks gelegen, zweitens sollten so die Eisenerzlieferungen aus Nordnorwegen und Schweden aus kriegswichtigen Gründen vor britischem Zugriff geschützt werden und drittens erhoffte sich das NS-Regime dadurch eine stabile Sicherung der landwirtschaftlichen Importe aus Dänemark. Das Unternehmen "Weserübung", der Überfall auf Dänemark und Norwegen, war die bis dato modernste strategische Operation - zum ersten Mal operierten alle drei Waffengattungen bei einem Einmarsch umfassend parallel (Marine, Heer und Luftwaffe). Sehr unterschiedlich gestaltete sich die Besatzungspolitik. In Dänemark ließen die Nazis die Verfassung in Kraft und Regierung, Verwaltung und selbst die Polizei im Amt. Das dänische Militär wurde nicht entwaffnet, nur einige Dutzend deutsche Verwaltungsbeamte und Diplomaten rückten an die Spitze des Landes. Norwegen blieb dagegen auch nach der formellen Kapitulation am 10. Juni 1940 weiter im Kriegszustand. König Haakon VII. und die Regierung flüchteten nach Großbritannien und verweigerten jede Zusammenarbeit. Norwegische und britische Kommandoeinheiten sabotierten und bekämpften deutsche Truppen vor allem im unzugänglichen Küstenland. Diesen Themenschwerpunkten und mehr soll in der Veranstaltung auf den Grund gegangen werden, wobei eine grundsätzliche Lektürefreudigkeit und die Bereitschaft zur aktiven Diskussion im Seminar sowie zur Übernahme eines Referats Voraussetzung für den Erwerb eines Leistungsnachweises und die erfolgreiche Teilnahme an der Veranstaltung darstellen.
Empfohlene Literatur: Bohn, Robert (Hrsg.): Die deutsche Herrschaft in den „germanischen“ Ländern 1940-1945, Stuttgart 1997. Bohn, Robert/Cornelißen, Christoph/Lammers, Karl Christian (Hrsg.): Vergangenheitspolitik und Erinnerungskulturen im Schatten des Zweiten Weltkriegs. Deutschland und Skandinavien seit 1945, Essen 2008. Hong, Nathaniel: Occupied – Danmark’s Adaption and Resistance to German Occupation 1940–1945, Kopenhagen 2012. Petrick, Fritz: „Ruhestörung“. Studien zur Nordeuropapolitik Hitlerdeutschlands, Berlin 1998.
Zusätzliche Informationen: Das Proseminar Neueste Geschichte nimmt innerhalb des Bachelorstudiums einen herausgehobenen Platz ein: Es übernimmt zu Beginn des Studiums einen relativ großen Anteil der propädeutischen Ausbildung, d.h. des "Handwerkszeugs des Historikers". Insofern nimmt die Propädeutik in diesem Proseminar großen Raum ein. Dabei wird die Propädeutik vom Thema des Proseminars her entwickelt.