Lehrende/r: Andreas Karthäuser
Veranstaltungsart:
Übung
Anzeige im Stundenplan:
Ü.Hist.Satzlehre1
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
1 | 40
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Satzlehre vor ~1600
Kontrapunkt in Mittelalter und Renaissance (Übung)
Voraussetzung ist das Bestehen der vorher gehenden Übungen in Form und Satz sowie Form und Analyse.
Das eigene Training im Verfassen kontrapunktischer Tonsätze wird das Studium dieser Stilistik kontinuierlich begleiten.
Dabei ist eigen-verantwortliches Handeln in Hinblick auf das Erkennen und Beheben von Übe-Bedarf gefragt.
Verbindliche Übungsaufgaben runden die Kursarbeit ab.
Die Komplexität der Anforderungen beim Schreiben von Stilkopien und Satzübungen bedarf neben der Arbeit in der Veranstaltung eines individuellen Umgangs mit der empfohlenen Lektüre und entsprechenden Übungsbeispielen.
Darüber hinaus ist das individuelle Trainieren der eigenen Hörvorstellung ist der Königsweg zum Verständnis einer von "Profis" geschaffenen Musik.
Inhalt:
Qualifikationsziele / Kompetenzen
- Erfahrung im hörenden und analytischen Umgang mit Musik aus dem Mittelalter der Renaissance
- Kenntnis modaler Tonarten und kontrapunktischer Satztechniken.
- Übung im Lesen und Schreiben historischer Sätze und derer Notation.
Mögliche Inhalte
Ein knapper Überblick über die Entwicklung satztechnische Entwicklung mehrstimmiger Musik:
Tonsystem
- Modalität und Halbtonbindung
- das System der sog. Kirchentöne
- das Hexachordsystem des Guido von Arezzo
- die Guidonische Hand
- Musica ficta
Kontrapunkt im Mittelalter
- Organum-Techniken am Beispiel von Musica enchiriadis und Nortre-Dame-Schule
- Konsonanz- und Dissonanzbehandlung in unterschiedlichen Stilem
- Rhythmik der Mensuralnotation (Ars antiqua, Ars nova)
- Analyse und Stilkopie
Kontrapunkt der Renaissance
- Stimmführung: das Prinzip der Gegenbewegung
- Behandlung perfekter und imperfekter Konsonanzen im Satz
- Unterschiedliche Ebenen von Dissonanz-Behandlung
- Halbtonbindung und Kadenz
- Varietas und Imitation
- Analyse und Stilkopie
Kontrapunkt und Tonalitätsentwicklung
- Aspekte zur Tonsatz-geschichtlichen Stellung der Renaissance zwischen Mittelalter und Neuzeit
- Zur Bedeutung historischer Satztechniken für das aktuelle Verständnis komponierter Musik
- Contrapunto alla mente und Satzmodelle
Kursbeschreibung
In diesem Kurs geht es um Einblicke in die Entwicklung kontrapunktischer Musik in Mittelalter und Renaissance.
Anhand von Klang- und Notenbeispielen typischer Musikgattungen erhalten Sie Gelegenheit, sich in die zugrundeliegenden Tonsysteme und typische Kompositionen einzuhören und zu -lesen.
Vor allem aber werden analytische und handwerkliche Zugänge zu den dazugehörigen Notationsweisen und Satztechniken erarbeitet und geübt.
Dabei wird die auch Entwicklung der mittelalterlichen Modalität und Mehrstimmigkeit bis zur Renaissance beleuchtet.
Empfohlene Literatur:
Literatur Mittelalter-Kontrapunkt
MANFRED HERMANN SCHMID: Notationskunde, Kassel 2012
KARIN PAULSMEIER, Notationskunde 15. und 16. Jahrhundert, Basel 2017
BERNHARD MORBACH: Die Musikwelt des Mittelalters, Kassel, 2004, Bärenreiter
Literatur Renaissance-Kontrapunkt
JOHANNES MENKE
Kontrapunkt I
Die Musik der Renaissance Laaber 2015
THOMAS DANIEL
Zweistimmiger Kontrapunkt.
Ein Lehrgang in 30 Lektionen, Köln 2010
BERNHARD MORBACH
Die Musikwelt der Renaissance, Kassel, 2009, Bärenreiter
Ergänzende Literatur Mittelalter-Kontrapunkt
KARL SCHNÜRL
2000 Jahre europäische Musikschriften
Eine Einführung in die Notationskunde
Verlag Holzhausen (2000)
DIETHER DE LA MOTTE,
Kontrapunkt. Ein Lese- und Arbeitsbuch, Kassel u. a. 1981;
HANS HEINRICH EGGEBRECHT u.a.,
Die mittelalterliche Lehre von der Mehrstimmigkeit, Darmstadt 1984
(Geschichte der Musiktheorie);
ANDREAS JASCHINSKI u.a. (Hrsg.)
Notation
MGGprisma
Stuttgart 2001
HAROLD S. POWERS u. a.,
Mode
in: The New Grove Dictionary of Music and Musicians,
hrsg. von STANLEY SADIE, London 2001, Bd. 16, S. 775–860
Ergänzende Literatur Renaissance-Kontrapunkt
DIETHER DE LA MOTTE,
Kontrapunkt. Ein Lese- und Arbeitsbuch, Kassel u. a. 1981;
Günther GERRITZEN
Untersuchungen zur Kontrapunktlehre des Johannes Tinctoris, Köln 1974
BERNHARD MEIER
Alte Tonarten - Dargestellt an der Instrumentalmusik des 16. und 17. Jahrhunderts, Bärenreiter Studienbücher Musik, Kassel 1992
SACHS, Klaus-Jürgen
Die Contrapunctus-Lehre im 14. und 15. Jahrhunder
in ZAMINER u.a., Geschichte der Musiktheorie, Bd.5, Darmstadt 1984
WALTER SALMEN/ NORBERT J. SCHNEIDER (Hrsg.)
Der musikalische Satz. Ein Handbuch zum Lernen und Lehren
Innsbruck 1987 (Innsbrucker Beiträge zur Musiktheorie 1)
Kapitel: Kontrapunkt vom 14. Jahrhundert bis zum Schaffen des Josquin des Pres
THOMAS DANIEL,
Kontrapunkt.
Eine Satzlehre zur Vokalpolyphonie des 16. Jahrhunderts, Köln 1997
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