Lehrende/r: Dr. Tobias Christian Weißmann
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: S.Musik.Med.Künst
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 20
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie zzgl. Bevorzugung höherer Fachsemester Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinieÜber die Senatsrichtlinie hinaus werden bei der Platzvergabe für diese Veranstaltung Studierende höherer Fachsemester bevorzugt berücksichtigt.
Inhalt: Das ‚Bild’ berühmter Musiker prägen nicht allein ihre Kompositionen und ‚performances’, sondern auch ihre bildlichen Darstellungen. Waren Musikerminiaturen in spätmittelalterlichen Musikhandschriften und Druckwerken noch textgebunde Typisierungen, wurden bedeutende Tonkünstler seit der Frühen Neuzeit mit Individualporträts in Form von Druckgraphiken und Tafelbildern, Grabmonumenten und Denkmälern geehrt. Bernardo Strozzis Bildnis von Claudio Monteverdi (1640) und Paul Mignards Porträt von Jean Baptiste Lully (ca. 1680) sind frühe Beispiele für die psychologisierende Darstellung von Ton- durch Bildkünstler, denen etwa im 19. Jahrhundert Gustave Courbets Darstellung von Hector Berlioz (1850) an die Seite gestellt werden kann. Im selben Jahrhundert wurde die Musikerkarikatur zu einer zentralen Form musikalischer Rezeption, die Komponisten wie Richard Wagner oder Gustav Mahler als Magier oder Dompteure eines Orchesters inszenierten. Fotoserien, etwa Man Rays und Henri Cartier Bressons Fotografien von Igor Strawinsky, waren nicht selten ein kreativer Austausch beider Akteure. Komponisten wie Arnold Schönberg, George Gershwin und Paul Hindemith avancierten mit ihren Selbstbildnissen zu Bildkünstlern. Das Seminar soll anhand ausgewählter ‚Begegnungen von Bild- und Tonkünstlern’ einen Überblick über die Musikerporträts vom 15. bis zum 21. Jahrhundert geben. Ausgehend von der individuellen Werkanalyse und der Problematisierung des Entstehungskontexts soll nach der Motivation und der Funktion der Artefakte und den gattungs- und medienspezifischen Darstellungsstrategien gefragt werden.
Empfohlene Literatur: Einführende Literatur: BUETTNER, STEWART/REINHARD G. PAULY: Great Composers – Great Artists. Portraits, Portland, Oregon 1992 ERBEN, DIETRICH: Komponistenporträts. Von der Renaissance bis zur Gegenwart, Stuttgart 2008 LOOS, HELMUT (Hg.): Musik-Karikaturen, Dortmund 1982 SALMEN, GABRIELE/WALTER SALMEN: Musiker im Porträt, 5 Bde., München 1982–1984 Vertiefende Literatur für die Vorbereitung von Referatsthemen wird zu Beginn des Seminars bekanntgegeben.
Zusätzliche Informationen: Die Veranstaltung richtet sich dezidiert an Studierende der Musikwissenschaft und der Kunstgeschichte.