Lehrende/r: Dr. Nils Steiner
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Sem Wahlverhalten
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches: Gültig für folgende vom Institut angebotenen Studiengänge: - MA Empirische Demokratieforschung (Modul 2 Politische Institutionen und Prozesse) - MA Politische Ökonomie und Internationale Beziehungen (Modul 2 Politische Institutionen und Prozesse) - MA Empirische Demokratieforschung (Modul 5 neu: Wahlen und politische Partizipation) - MA Politische Ökonomie und Internationale Beziehungen (Modul 6 Inhaltliche Vertiefung mit interdisziplinärer Orientierung) - MA Empirische Demokratieforschung Modul 4 (alt) (Politische Einstellungen und Verhaltensweisen der Bürger) Bedingungen zum Erwerb von Credit Points: Regelmäßige Teilnahme, Lektüre der Pflichttexte, aktive Mitarbeit
Inhalt: Spätestens seit Anthony Downs (1957) „ökonomischer Theorie der Demokratie“ gehören räumliche Modelle zum Werkzeugkasten politikwissenschaftlicher Theoriebildung. Politikräume werden benutzt um den Parteienwettbewerb in politischen Systemen zu beschreiben, soziale Gruppen im Politikraum zu verorten und insbesondere das Wahlverhalten von Bürgern zu erklären. In diesem Seminar befassen wir uns mit der räumlichen Modellierung des politischen Wettbewerbs in diesem Sinn. Eingangs befassen wir uns zunächst mit Grundlagen der räumlichen Modellierung des politischen Wettbewerbs, u. a. dem oben erwähnten Klassiker von Downs sowie verschiedenen Facetten des räumlichen Wahlverhaltens („proximity model“ vs. „directional model“, Positions- vs. Valenzissues). Im Fokus des Seminars stehen anschließend jüngere empirische Studien, die räumliche Modelle verwenden, um den politischen Wettbewerb in etablierten Demokratien – und dessen Transformation – abzubilden. Eine zentrale Motivation bildet dabei die Überlegung, dass sich der politische Wettbewerb in den entwickelten Demokratien nur noch unzureichend über eine Links-Rechts-Dimension beschreiben lässt, sondern mindestens als zweidimensional konzipiert werden muss. Diese Mehrdimensionalität wirft eine Reihe spannender Fragen auf, mit denen wir uns befassen wollen: Mit welcher räumlichen Struktur lässt sich der politische Wettbewerb in den entwickelten Demokratien heutzutage angemessen beschreiben? Inwiefern ist ein zweidimensionales Modell mit einer wirtschaftlichen und einer kulturellen Konfliktlinie adäquat? Wo sind Parteien(-familien) und soziale Gruppen in diesem Raum zu verorten? Welche Strategien bieten sich Parteien in mehrdimensionalen Politikräumen (z. B. strategische Betonung von Dimensionen oder Verschleierung von Positionen)? Wovon hängt es ab, welche Dimensionen in politischen Systemen den Parteienwettbewerb und das Wahlverhalten dominieren? Wie entscheiden sich Bürger im mehrdimensionalen Politikraum? Und wie reagieren sie auf das Fehlen eines passenden parteipolitischen Angebots? Wie erklärungsmächtig ist das räumliche Modell im Angesicht konkurrierender Einflüsse auf das Wahlverhalten überhaupt? Im Seminar diskutieren wir theoriegeleitete empirische Studien, die fortgeschrittene statistische Methoden anwenden, um diese Fragen zu beantworten. Die Bereitschaft, sich neben theoretischen Fragen auch intensiv mit statistisch-methodischen Aspekten der Studien auseinanderzusetzen, wird vorausgesetzt. Die unten aufgeführten Texte geben Ihnen einen Eindruck von der im Seminar zu behandelnden Literatur.
Empfohlene Literatur: