Lehrende/r: Miriam Zeh
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: REPN:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20
Anmeldegruppe: REPN
Prioritätsschema: Priorisierung REPN Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinieÜber die Senatsrichtlinie hinaus werden bei der Platzvergabe für diese Veranstaltung Studierende mit höheren Semestern (3. u. 4., Semester) bevorzugt berücksichtigt.
Kontingentschema: Kontingentierung REPN
Inhalt: Lange Zeit galt der Schriftsteller dem bürgerlichen Erwerbsmenschen als Antipode. In der modernen Arbeitsgesellschaft des 19. Jahrhunderts wurde künstlerische-kreative Arbeit als kontemplativer Schonraum verstanden, der kommerziellen Zwängen enthoben schien. Im Verlauf der 1990er Jahre kommt es jedoch zu schleichenden Umformungen der Wirtschafts- und Arbeitsorganisation im deutschsprachigen literarischen Feld, die zweckrationale, auf ökonomische Rentabilität ausgerichtete Handlungsnormen befördern. Das Seminar fragt, wie sich in diesem Zuge das Bild einer ‚marktfernen Arbeit‘ verändert, die sich in ihrem Ursprungsmythos als Negation klassischer Lohnarbeit definiert. Durch Lektüre und Analyse von Arbeitstagebüchern, Weblogs und autofiktionalen Erzähltexten von Rainald Goetz, Wolfgang Herrndorf, Heike Geißler, Stefanie Sargnagel und Anke Stelling soll nach Inszenierungsstrategien, Lebensentwürfen sowie nach Arbeits- und Autorenpraxen gesucht werden, wenn das normative Ideal der Selbstverwirklichung einer ambivalenten Selbsteinschätzung weichen muss.