05.658.19_570 MA S. Zugänge zur Mediengeschichtsschreibung: Guilty and other Pleasures. Zur Theorie und Geschichte der Lust am Film

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Jun.-Prof. Dr. Kristina Köhler

Veranstaltungsart: Seminar

Anzeige im Stundenplan: 05.658.19_570

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20

Inhalt:
Die Rede von den «Guilty Pleasures» ist längst zu einer festen Redewendung geworden, wenn es darum geht, von der eigenen Lust an Filmen oder Fernsehserien zu sprechen und sich zugleich (mit ironisch-gebrochener Haltung) davon zu distanzieren. So soll der schwedische Regisseur Ingmar Bergman in den 1980er Jahren über die US-amerikanische Serie DALLAS gesagt haben: «Es ist so faszinierend schlecht, dass ich keine Folge versäume. Die Handlung ist abstrus und unlogisch, die Kameraführung grauenhaft, die Regie entsetzlich, und unglaublich viele schlechte Schauspieler spielen unglaublich schlecht. Aber es ist irre faszinierend!»

In der Redefigur des «schuldigen» Vergnügens deutet sich bereits an, wie komplex das Verhältnis des Kinos zu den diversen Formen der Lust ist, die es zu stimulieren und zu befriedigen verspricht. Tatsächlich verfügt die Frage nach den Lustformen des Kinos in der Geschichte und Theorie des Films über eine lange Tradition; sie steht in heterogenen Denk- und Theoriekontexten, die von der Philosophie des 18. und 19. Jahrhunderts über die Psychoanalyse, von der feministischen Filmtheorie und den Dispositivtheorien bis zu den Cultural Studies reichen. Die Ansätze unterscheiden sich nicht nur methodisch, sondern auch hinsichtlich dessen, was jeweils als «Lust», «Genuss» oder «Vergnügen» in den Blick genommen wird.

Die Lehrveranstaltung ist als Lektüreseminar angelegt, in der wir anhand von Film- und Kulturtheorien sowie historischen Quellenmaterialien (Zensurkarten, Werbeanzeigen etc.) Konzepte von «Lust», «Genuss» oder «Vergnügen» in der Film- und Mediengeschichte untersuchen. Dabei gilt es auch kritisch zu hinterfragen, wie Lust für das Kino jeweils konstruiert wird – und: wie diese Modelle in verschiedenen Kontexten eingesetzt werden, um spezifische gesellschaftliche Ideologien, ästhetische Programme oder Vorstellungen von ‹Film› und ‹Kino› zu konstruieren (oder auch in Frage zu stellen). Welche moralischen Wertungen, politischen Interessen, aber auch ästhetischen Ideale werden über die Rede von der Lust für oder gegen das Kino eingebracht?

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Di, 15. Okt. 2019 16:15 17:45 00 113 Seminarraum Jun.-Prof. Dr. Kristina Köhler
2 Di, 22. Okt. 2019 16:15 17:45 00 113 Seminarraum Jun.-Prof. Dr. Kristina Köhler
3 Di, 29. Okt. 2019 16:15 17:45 00 113 Seminarraum Jun.-Prof. Dr. Kristina Köhler
4 Di, 5. Nov. 2019 16:15 17:45 00 113 Seminarraum Jun.-Prof. Dr. Kristina Köhler
5 Di, 12. Nov. 2019 16:15 17:45 00 113 Seminarraum Jun.-Prof. Dr. Kristina Köhler
6 Di, 19. Nov. 2019 16:15 17:45 00 113 Seminarraum Jun.-Prof. Dr. Kristina Köhler
7 Di, 26. Nov. 2019 16:15 17:45 00 113 Seminarraum Jun.-Prof. Dr. Kristina Köhler
8 Di, 3. Dez. 2019 16:15 17:45 00 113 Seminarraum Jun.-Prof. Dr. Kristina Köhler
9 Di, 10. Dez. 2019 16:15 17:45 00 113 Seminarraum Jun.-Prof. Dr. Kristina Köhler
10 Di, 17. Dez. 2019 16:15 17:45 00 113 Seminarraum Jun.-Prof. Dr. Kristina Köhler
11 Di, 7. Jan. 2020 16:15 17:45 00 113 Seminarraum Jun.-Prof. Dr. Kristina Köhler
12 Di, 14. Jan. 2020 16:15 17:45 00 113 Seminarraum Jun.-Prof. Dr. Kristina Köhler
13 Di, 21. Jan. 2020 16:15 17:45 00 113 Seminarraum Jun.-Prof. Dr. Kristina Köhler
14 Di, 28. Jan. 2020 16:15 17:45 00 113 Seminarraum Jun.-Prof. Dr. Kristina Köhler
15 Di, 4. Feb. 2020 16:15 17:45 00 113 Seminarraum Jun.-Prof. Dr. Kristina Köhler
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
Jun.-Prof. Dr. Kristina Köhler