Lehrende/r: Dr. Oliwia Murawska
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: HS Akt.Themen
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: Der Titel dieses kulturanthropologischen/volkskundlichen Hauptseminars mag irritieren: Gewiss, Heidegger war kein Volkskundler. Nichtsdestoweniger hat er in seinen philosophischen Schriften stets den Alltag als das ontisch Nächste, doch ontologisch Fernste im Blick gehabt: Dies meint, dass der unhinterfragte, gelebte Alltag nur selten einer gedanklichen Auseinandersetzung erfährt. Und gerade dies gehört zum ausgewiesenen Handwerk eines Volkskundlers. Mit aller gebotenen Vorsicht möchten wir uns im kommenden Semester Heideggers Fundamentalontologie vor dem Hintergrund folgender Fragen nähern: Wer war Heidegger und worin besteht eine mögliche Nähe seiner Philosophie zur Volkskunde? Welches Potenzial haben seine Ideen für unsere empirisch arbeitende und den Alltag entbergende Disziplin? Inwiefern können Heideggers Begriffe, seine Konzepte sowie seine eigentümliche Sprache unser Verständnis vom Alltag und dessen Phänomenen vertiefen und erhellen? Nicht nur werden wir uns der polarisierenden Person Martin Heideggers zuwenden, sondern uns vor allem mit seinen ontologisch durchdrungenen Konzepten des Seins, der Zeit, des Denkens, der Angst, der Sorge, der Technik, der Gelassenheit, des Bauens und des Wohnens beschäftigen. Auch werden wir überprüfen, wie Heidegger das Dasein (den Menschen) in der Welt verortet, wie er es in Relation zu anderen Entitäten wie Menschen, Tieren oder Dingen setzt. Ausgangspunkt und das Ziel der abenteuerlichen Reisen in die gedanklichen Welten Heideggers werden dabei immer die Volkskunde und der empirisch beobachtbare Alltag sein.
