Lehrende/r: Mathias Müller M.A.
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: S Theatralität
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 32
Anmeldegruppe: Theatralität, Performativität und Alltagskultur
Inhalt: In der modernen Medizin werden sogenannte Clown Doktoren eingesetzt, um PatientInnen zum Lachen zu bringen und die Genesung zu fördern; Medizinstudierende üben mit Simulationspatienten, wie sie Gespräche mit PatientInnen am besten führen und theatrale Praktiken wie das Handauflegen erfreuen sich in der Alternativmedizin großer Beliebtheit - es scheint, dass Theater(kunst) und Medizin in direktem Zusammenhang stehen. Doch nicht erst im 20. und 21. Jahrhundert tritt diese Verbundenheit zu Tage, bereits seit der Antike lässt sich das gemeinsame Wirken von Theaterkunst und Heilkunst beobachten. Seien es beispielsweise die Konzepte von Katharsis und Rausch als therapeutische Wirkungsversprechen des Theaters, das Konzept des Lachen-Machens als Kur in Karneval und früher Neuzeit oder der Medizinmann als Verbindung zum Numinosen. Das Seminar möchte ein Grundverständnis für den Zusammenhang von Theaterkunst und Heilkunst schaffen. Dazu werden ausgewählte theoretische Konzepte (u.a. Warstat, Münz, Baumbach) kennengelernt und praktische Untersuchungsgegenstände (Clowndoktoren, Schauspielpatienten, Lustige Figuren usw.) in den Blick genommen.
Empfohlene Literatur: Gerda Baumbach (Hrsg.) (2002): Theaterkunst & Heilkunst. Studien zu Theater und Anthropologie. Köln, Böhlau. Matthias Warstat (2011): Krise und Heilung. Wirkungsästhetiken des Theaters. Paderborn. Fink. Walter Bruchhausen, Céline Kaiser (Hrsg.) (2012): Szenen des Erstkontakts zwischen Arzt und Patient. Göttingen, V & R unipress.
