Lehrende/r: Nadine Civilotti M.A.
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: HS Theatralität
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 22
Anmeldegruppe: Theatraltität und Medialität
Prioritätsschema: FTMK ab FS5 Alle Studierenden ab dem 5. Semester werden bevorzugt akzeptiert. Das 5. und alle weiteren FS werden gleichrangig behandelt. Die Gruppe in FS 1-4 behandelt auch innerhalb der Gruppe alle Studierende gleichrangig.
Inhalt: Das Environmental Theatre erlebt in den letzten Jahren ein Revival unter veränderten Vorzeichen. In den 1960er Jahren von Richard Schechner vor allem mit Blick auf eine Raumästhetik angedacht, die die hergebrachte Trennung von Bühnen- und Zuschauerraum aufheben sollte, erhält der Begriff heute eine weitere Bedeutungsebene, die zusätzlich zur räumlich-ästhetischen die ökologische Dimension mitmeint und insbesondere die aktive Partizipation und die Interaktion zwischen allen beteiligten lebendigen Elementen betont. Aus Sicht des französischen Anthropologen Philippe Descola wird angesichts der sich häufenden Umweltkatastrophen das Verhältnis von Mensch und Natur wahrscheinlich eine der wichtigsten Fragen des 21. Jahrhunderts sein. Analog gibt es in den letzten Jahren auch in den performativen Künsten Tendenzen, ökologische Fragestellungen zu thematisieren. Verstärkt kommen dabei Klima, Umwelt und nicht-menschliche Lebensformen nicht nur thematisch, sondern auch als konkretes künstlerisches Material in den Blick. Solche Ästhetiken können für gegenwärtige ökologische Zustände sensibilisieren und das performative Wechselspiel zwischen Körper und Umwelt erfahrbar machen. Anhand ausgewählter Beispiele theatraler Biosphären von den 1960er Jahren bis in die Gegenwart wollen wir im Seminar das Verhältnis von Theater und Ökologie befragen. Gleichzeitig werden damit Fragen nach der Relation von Kultur und Natur, Wissenschaft und Kunst, Technoscience und Organik sowie Subjekt und Objekt aufgeworfen und diskutiert.