Lehrende/r: Dr. Karl Marker
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
Sem. Demokratie
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 30
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Bereich: Politische Theorie
Gültig für folgende vom Institut angebotenen Studiengänge:
- BA Politikwissenschaft (Aufbaumodul 2 und 3)
- MEd Sozialkunde (Modul Querschnittsprobleme im politischen Kontext)
- MA Empirische Demokratieforschung alte PO (Modul 3 Demokratietheorie)
- MA Empirische Demokratieforschung neue PO (Modul 3 Normative und positive politische Theorie)
- MA PÖIB (Modul 3 Normative und positive politische Theorie)
- MA PÖIB (Modul 6 Inhaltliche Vertiefung mit interdisziplinärer Orientierung)
- Staatsexamen Bereich Politische Theorie
Inhalt:
Politik wird häufig auch als „Kunst des Kompromisses“ bezeichnet (Boudreaux/Lee 1997: 365). Tatsächlich ist die Möglichkeit und die Bereitschaft, Kompromisse einzugehen, als wesentliches Merkmal demokratischer Entscheidungsfindung kaum wegzudenken. Dabei ist jedoch allzu oft nicht klar, was mit „Kompromissen“ eigentlich gemeint ist (bzw. gemeint sein sollte), wann, wie und warum Kompromisse in der politischen Praxis eingegangen werden (sollten) und nach welchen Kriterien sie bewertet werden können. Ist Kompromissbildung mehr als eine pragmatische Technik zur Beilegung bzw. Überwindung von Interessenskonflikten – z. B. eine politische Tugend, die gemeinsames Entscheiden nicht nur voraussetzt, sondern überhaupt erst ermöglicht? Sind Kompromisse unter demokratischen Bedingungen stets wünschens- und erstrebenswert – oder gibt es, wie manche Autoren behaupten, etwa auch „faule“ Kompromisse, die aus Klugheits- oder aus moralischen Gründen tunlichst vermieden werden sollten? Worin besteht das „Second Best“-Problem, und warum ist es im Zusammenhang mit politischen Kompromissen ganz besonders virulent? Welchen Stellenwert nehmen Zugeständnisse und Kompromisserwartungen im Kontext politischer Verhandlungen ein? Anhand ausgewählter Beiträge aus der Literatur wird das Seminar sich diesen und weiteren Fragen zur Rolle von Kompromissen in demokratischen Systemen widmen.
Empfohlene Literatur:
- Boudreaux, Donald J./Lee, Dwight 1997: Politics as the Art of Confined Compromise, in: Cato Journal 16:3, S. 365-381.
- Dobel, Patrick J. 1990: Compromise Political Action. Political Morality in Liberal and Democratic Life, Savage, MD: Rowman and Littlefield.
- Fumurescu, Alin 2014 [2013]: Compromise. A Political And Philosophical History (Reprint), Cambridge u.a.: Cambridge University Press.
- Gutmann, Amy/Thompson, Dennis F. 2014 [2012]: The Spirit of Compromise. Why Governing Demands It and Campaigning Undermines It, Revised Edition, Princeton u.a.: Princeton University Press.
- Knight, Jack (Hg.) 2018: Compromise. NOMOS LIX (Yearbook of the American Society for Political and Legal Philosophy), New York: New York University Press.
- Margalit, Avishai 2010: On Compromise and Rotten Compromises, Princeton u.a.: Princeton University Press.
- Pennock, Roland J./Chapman, John W. (Hg.) 1979: Compromise in Ethics, Law, and Politics. NOMOS XXI (Yearbook of the American Society for Political and Legal Philosophy), New York: New York University Press.
- Rostboll, Christian F./Scavenius, Theresa (Hg.) 2018: Compromise and Disagreement in Contemporary Political Theory, New York u.a.: Routledge.
- Wendt, Fabian 2016: Compromise, Peace and Public Justification. Political Morality Beyond Justice, New York: Palgrave Macmillan.
Weitere Literatur wird zu Seminarbeginn bekanntgegeben.
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