05.127.190 (HS) Philosophie der Narrativität: Paul Ricœur

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Dr. Eva-Maria Heinze

Veranstaltungsart: Seminar

Anzeige im Stundenplan: HS Ricœur

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 40

Voraussetzungen / Organisatorisches:

Voraussetzung: Interesse am Thema.

Organisatorisches zum Veranstaltungsablauf und zum Erwerb von Leistungsnachweisen wird zu Beginn des Seminars besprochen.

 

Inhalt:

Das Phänomen des Narrativen ist zentral für die Literaturwissenschaften. Auch in den Geschichtswissenschaften diskutierte man darüber, ob Narrativität eine adäquate Kategorie zur Bestimmung und Erfassung historischer Ereignisse sei. Damit verbunden ist die Frage, ob sich Handlungs- und Erfahrungszusammenhänge bereits im Leben selbst als narrativ strukturiert erweisen, oder ob es sich um eine bloß nachträglich dem Leben hinzugefügte Konstruktion handelt. Mittlerweile hat sich Narrativität auch in den Kulturwissenschaften sowie der Psychologie zu einem fruchtbaren Begriff entwickelt. Die Grundkategorien des Narrativen sind aber bereits in der aristotelischen Poetik zu finden, denn die im Sinne von Anfang – Mitte – Ende vorgenommene Bestimmung der Struktur der Tragödie trifft auf sämtliche Formen des Erzählbaren zu.

Eine Deutung des Menschen als narratives Wesen erfolgt erst durch Philosophen des 20. Jahrhunderts, die Erzählen und Geschichten als wesentliche Schlüssel zum Menschen definieren. Der Erste, der sich im Rahmen einer eigenen Geschichten-Hermeneutik um den Zusammenhang von Lebenswirklichkeit und Geschichten (im weitesten Sinne) bemüht und insbesondere in seinem Spätwerk den Weg zur Interpretation der narrativen Struktur des Menschen geebnet hat, ist Wilhelm Schapp (1884-1965).
Paul Ricœur (1913-2005) schließlich gilt als Pionier der philosophischen Narratologie (in Abgrenzung zur literarischen Erzähltheorie). Die hermeneutische Phänomenologie Ricœurs zeichnet sich durch den Dialog mit angrenzenden Disziplinen aus: Neben Auseinandersetzungen mit der Psychoanalyse und dem Strukturalismus haben ihn vor allem Überlegungen zu Metapher und Erzählung sowie zu einer Hermeneutik des Subjekts bekannt gemacht.

Im Seminar ist es das Ziel, auf der Basis einer textnahen Diskussion zum einen die theoretischen Grundlagen fiktionaler Gebilde zu klären und darüber hinaus zum anderen die Frage zu beantworten, ob Erzählen und Narrativität als Spezifikum des menschlichen Wesens konstatiert werden kann.

 

Empfohlene Literatur:
Textgrundlage des Seminars:

Ricœur, Paul: Vom Text zur Person. Hermeneutische Aufsätze (1970–1999). Übers. und hrsg. von Peter Welsen. Hamburg: Meiner, 2005 (oder andere Auflage) (Philosophische Bibliothek; Bd. 570).

Weitere Literatur sowie der jeweils zu lesende Textabschnitt für die einzelnen Sitzungen werden im Seminar genannt.



 

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Do, 18. Apr. 2019 10:15 11:45 00 465 P12 Dr. Eva-Maria Heinze
2 Do, 25. Apr. 2019 10:15 11:45 00 465 P12 Dr. Eva-Maria Heinze
3 Do, 2. Mai 2019 10:15 11:45 00 465 P12 Dr. Eva-Maria Heinze
4 Do, 9. Mai 2019 10:15 11:45 00 465 P12 Dr. Eva-Maria Heinze
5 Do, 16. Mai 2019 10:15 11:45 00 465 P12 Dr. Eva-Maria Heinze
6 Do, 23. Mai 2019 10:15 11:45 00 465 P12 Dr. Eva-Maria Heinze
7 Do, 6. Jun. 2019 10:15 11:45 00 465 P12 Dr. Eva-Maria Heinze
8 Do, 13. Jun. 2019 10:15 11:45 00 465 P12 Dr. Eva-Maria Heinze
9 Do, 27. Jun. 2019 10:15 11:45 00 465 P12 Dr. Eva-Maria Heinze
10 Do, 4. Jul. 2019 10:15 11:45 00 465 P12 Dr. Eva-Maria Heinze
11 Do, 11. Jul. 2019 10:15 11:45 00 465 P12 Dr. Eva-Maria Heinze
Übersicht der Kurstermine
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
Lehrende/r
Dr. Eva-Maria Heinze