06.FUE.0580 Natural Translation

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Prof. Dr. Bernd Meyer

Veranstaltungsart: Seminar

Anzeige im Stundenplan: 06.FUE.0580

Credits: 6,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25

Prioritätsschema: Senatsrichtlinie zzgl. Bevorzugung höherer Fachsemester
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.

Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie

Über die Senatsrichtlinie hinaus werden bei der Platzvergabe für diese Veranstaltung Studierende höherer Fachsemester bevorzugt berücksichtigt.

Voraussetzungen / Organisatorisches:
In dieser Veranstaltung setzen Sie sich mit der wissenschaftlichen Texten zum Thema "Natural Translation" auseinander. Voraussetzungen für die Teilnahme an diesem Seminar sind daher gute Deutschkenntnisse und die Bereitschaft, auch englischsprachige Fachliteratur zu lesen und zu diskutieren.   
Für alle Termine besteht Anwesenheitsplicht. Bitte prüfen Sie daher, ob Sie tatsächlich an allen genannten Terminen an der Veranstaltung teilnehmen können. Zwischen den Blockterminen bekommen die TeilnehmerInnen Lektüreaufgaben, die zu vorgegeben Terminen im JGU-Reader hochgeladen werden müssen. Die Anwesenheitsplicht wird durch die aktive Teilnahme an den Blockterminen und durch die Hausaufgaben erfüllt.
Die Prüfungsleistung besteht darin, eine wissenschaftliche Hausarbeit zu einem vorgegebenen Thema zu schreiben.

Inhalt:
Das unbezahlte Übersetzen und Dolmetschen von dafür nicht speziell ausgebildeteten Personen ist historisch und aktuell die Normalform des translatorischen Handelns. Translation wurde und wird tagtäglich millionenfach von bikulturellen und bilingualen Personen in alltäglichen, institutionellen oder beruflichen Zusammenhängen praktiziert. Aufgrund einer nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzenden Professionalisierung dieser Tätigkeiten wurde diese Praxis des multikulturellen, mehrsprachigen Alltags jedoch zunehmend aus der wissenschaftlichen Auseinandersetzung verdrängt und diskreditiert. Nur wer ausreichend ausgebildet und von berufener Seite zertifiziert war, also über das entsprechende kulturelle Kapital verfügte, durfte sich fortan „ÜbersetzerIn“ oder „DolmetscherIn“ nennen; für alle anderen wurden mehr oder weniger abwertende andere Wortbildungen gefunden, mit denen eine deutliche Kluft zwischen den ausgebildeten, bezahlten und den nicht ausgebildeteten, unbezahlten TranslatorInnen markiert wurde („LaiendolmetscherIn“). Dessen ungeachtet wurden und werden jedoch bedeutende Werke der Weltliteratur, politische Pamphlete, Kochrezepte, Songtexte oder Dialoge aus TV-Serien weiterhin mit Erfolg von engagierten Laien unbezahlt übersetzt. Der Alltag in mehrsprachigen Gesellschaften ist untrennbar mit den mehr oder weniger kompetent mehrsprachigen Individuen verbunden, die für andere ad hoc oder auch regelmäßig dolmetschen und sich in vielfältiger Weise als Vermittler betätigen. Im translationswissenschaftlichen Diskurs wurde diese Beobachtung schon vor 35 Jahren von Brian Harris und Bianca Sherwood in ihrem grundlegenden Beitrag „Translation as an innate skill“ formuliert (Harris & Sherwood 1978). Danach ist Zweisprachigkeit nicht nur eine notwendige, sondern auch eine hinreichende Voraussetzung für translatorisches Handeln – auch wenn die Resultate dieses Handelns nicht immer allen normativen Ansprüchen genügen. Nachdem dieser Auffassung in den mit Translation befassten Disziplinen und insbesondere in der Translationswissenschaft zunächst wenig Beachtung geschenkt wurde, befassen sich WissenschaftlerInnen seit einigen Jahren vermehrt mit Translation als einer alltäglichen Praxis in mehrsprachigen und multikulturellen Gesellschaften (Antonini 2010).  

Empfohlene Literatur:
Antonini, R. (2010) “The study of child language brokering: Past, current and emerging research”, mediAzioni 10, http://mediazioni.sitlec.unibo.it  

Harris, B. and B. Sherwood (1978) “Translating as an innate skill”, in D. Gerver and H.W. Sinaiko (eds), Language interpretation and communication, New York: Plenum Press, 155-170.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Di, 16. Apr. 2019 14:40 17:50 A.119 Sitzungszimmer Prof. Dr. Bernd Meyer
2 Di, 30. Apr. 2019 14:40 17:50 A.119 Sitzungszimmer Prof. Dr. Bernd Meyer
3 Di, 14. Mai 2019 14:40 17:50 A.119 Sitzungszimmer Prof. Dr. Bernd Meyer
4 Di, 28. Mai 2019 14:40 17:50 A.119 Sitzungszimmer Prof. Dr. Bernd Meyer
5 Di, 11. Jun. 2019 14:40 17:50 A.119 Sitzungszimmer Prof. Dr. Bernd Meyer
6 Di, 2. Jul. 2019 14:40 17:50 A.149 Arbeitsbereich Interkulturelle Kommunikation (IKK) Prof. Dr. Bernd Meyer
7 Di, 9. Jul. 2019 14:40 17:50 A.119 Sitzungszimmer Prof. Dr. Bernd Meyer
Übersicht der Kurstermine
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
Lehrende/r
Prof. Dr. Bernd Meyer