05.067.475 REPA: Erzählen im historischen Vergleich: Der Gregorius-Stoff bei Hartmann von Aue und Thomas Mann

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Marco Lehmann

Veranstaltungsart: Seminar

Anzeige im Stundenplan: REPA

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Bitte beachten Sie, dass der Beginn des Vorlesungsbetriebs des Sommersemesters 2020 auf den 20. April 2020 verschoben wurde. Weitere Informationen: https://sl.uni-mainz.de/information-zum-umgang-der-jgu-mit-dem-coronavirus/

Das Seminar wird als Moodle-Kurs durchgeführt. Nähere Informationen zum Ablauf folgen in der ersten Semesterwoche via Jogustine-Benachrichtung.

Inhalt:
Die in mehr als einer Hinsicht drastische Erzählung von dem ,guten Sünder‘ Gregorius, der, selbst bereits aus einer inzestuösen Verbindung hervorgegangen, als eine Art christlicher Ödipus unwissentlich seine Mutter heiratet, sich durch diesen Fehltritt zu ebenso extremen wie mirakulösen Bußleistung provoziert sieht und schließlich zum Papst erhöht wird, hat zahlreiche Bearbeitungen in verschiedenen Literaturen erfahren. Im deutschen Sprachraum stechen die unter dem Titel Gregorius geführte Verslegende Hartmanns von Aue sowie Thomas Manns später, ausdrücklich an Hartmann anknüpfender Roman Der Erwählte als die ästhetisch reizvollsten Ausformungen des Stoffs hervor. Im Seminar wollen wir die beiden Texte vergleichend lesen; dabei soll ein Schwerpunkt auf der Frage nach den narrativen Strategien liegen, die in den beiden durch rund siebenhundertfünfzig Jahre voneinander getrennten Romanen im Umgang mit der im Wesentlichen gleichen Geschichte zum Einsatz kommen. Wie wird etwa jeweils die Erzählerrolle modelliert? Wie werden die nach den Maßstäben der Alltagslogik nicht eben wahrscheinlichen Handlungswendungen narrativ motiviert? Inwieweit wird das Innenleben der Figuren ausgelotet? Welche Sinngebungsmuster lassen sich mit Blick auf die irritierenden Momente des Erzählstoffs ausmachen? Ein zweiter Akzent liegt auf der Analyse der intertextuellen Verfahren, die Thomas Manns Roman zur Anwendung bringt. Dabei ist wichtig zu bemerken, dass Der Erwählte sich nicht allein als erweiternde Nacherzählung von Hartmanns kleinem Versroman zu erkennen gibt, sondern zudem auch eine ganze Reihe anderer Texte der deutschen Literatur des Mittelalters zitiert, besonders auffällig etwa den Parzival Wolframs von Eschenbach.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Di, 14. Apr. 2020 12:15 13:45 00 014 SR 01 Marco Lehmann
2 Di, 21. Apr. 2020 12:15 13:45 00 014 SR 01 Marco Lehmann
3 Di, 28. Apr. 2020 12:15 13:45 00 014 SR 01 Marco Lehmann
4 Di, 5. Mai 2020 12:15 13:45 00 014 SR 01 Marco Lehmann
5 Di, 12. Mai 2020 12:15 13:45 00 014 SR 01 Marco Lehmann
6 Di, 19. Mai 2020 12:15 13:45 00 014 SR 01 Marco Lehmann
7 Di, 26. Mai 2020 12:15 13:45 00 014 SR 01 Marco Lehmann
8 Di, 2. Jun. 2020 12:15 13:45 00 014 SR 01 Marco Lehmann
9 Di, 9. Jun. 2020 12:15 13:45 00 014 SR 01 Marco Lehmann
10 Di, 16. Jun. 2020 12:15 13:45 00 014 SR 01 Marco Lehmann
11 Di, 23. Jun. 2020 12:15 13:45 00 014 SR 01 Marco Lehmann
12 Di, 30. Jun. 2020 12:15 13:45 00 014 SR 01 Marco Lehmann
13 Di, 7. Jul. 2020 12:15 13:45 00 014 SR 01 Marco Lehmann
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
Marco Lehmann