Lehrende/r: Andreas Klein
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: SDES
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Anmeldegruppe: SDES
Prioritätsschema: Priorisierng SDES Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinieÜber die Senatsrichtlinie hinaus werden bei der Platzvergabe für diese Veranstaltung Studierende mit höheren Semestern (5., 6. Semester) bevorzugt berücksichtigt.
Kontingentschema: Kontingentierung SDES
Voraussetzungen / Organisatorisches: Bitte beachten Sie, dass der Beginn des Vorlesungsbetriebs des Sommersemesters 2020 auf den 20. April 2020 verschoben wurde. Weitere Informationen: https://sl.uni-mainz.de/information-zum-umgang-der-jgu-mit-dem-coronavirus/ Das Seminar wird als Online-Kurs stattfinden. Die Ergebnissicherungen erfolgen gemeinsam über Skype for Business. Dazu erhalten Sie weitere Informationen nach Ablauf der zweiten Anmeldephase. NachrückerInnen der dritten Anmeldephase melden sich bitte nach der Anmeldung bei der Kursleitung.
Inhalt: Dialekte genießen unter vielen linguistischen Laien ein geringes Prestige. Oft werden SprecherInnen zu Unrecht als plump und ungebildet, ihre Sprache als falsch stigmatisiert. In der Fachwissenschaft gelten Dialekte allerdings nicht nur als natürlichere (und damit hochinteressante) Sprachen, sondern auch als durchaus komplex. So macht der Mainzer etwa einen Unterschied in der Genuskongruenz zwischen ihrn Vadder und ihr Kind, u.a. die Moselfränkin zwischen zwei Kinna, zwo Tasse und zween Hunn. Wussten Sie, dass man im Westmitteldeutschen ein Passiv mit dem Hilfsverb geben bilden kann und dass man in Schleswig-Holstein nicht nur anfängt, zu laufen, sondern auch anfängt und läuft? Ihn gibt gefällt. ist die wörtliche Übersetzung eines ganz gewöhnlichen Satzes in der Nähe von Trier, der klaren grammatischen Regeln folgt, den Nominativ kennt man dort nicht. Lange Zeit war die Dialektologie vor allem auf phonologische Fragestellungen fokussiert. Die Erforschung solcher dialektaler (Morpho-)Syntax ist nicht nur Thema dieses Seminars, sondern auch ein junges und unwahrscheinlich ergiebiges Gebiet, dem erst seit den letzten Jahrzehnten vermehrte und verdiente Aufmerksamkeit zu Teil wird.
Empfohlene Literatur: Bayer, Josef & Abraham, Werner (1993): Dialektsyntax. Opladen: Westdeutscher Verlag. Weiß, Helmut (2004): „Vom Nutzen der Dialektsyntax." In: Franz Patocka & Peter Wiesinger (Hgg.): Morphologie und Syntax deutscher Dialekte und Historische Dialektologie des Deutschen. Wien: Edition Präsens, 21–41.