Lehrende/r: PD Dr. Claudia A. Meier
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Seminar I
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 3 | 10
Anmeldegruppe: Seminare Modul I, SS 2020
Kontingentschema: Studierende Studienbeginn SS 2020
Voraussetzungen / Organisatorisches: Geänderter Abgabe-Termin der Hausarbeit: Als Ausgleich zum erschwerten Bibliothekszugang und zum erhöhten Arbeits- und Literaturbeschaffungsaufwand wird der Abgabetermin auf Montag 26.10.2020 verschoben! Die Referatsvergabe beginnt direkt im Anschluss an die erste Anmeldephase per Mail oder in der Sprechstunde. Die verbindliche Übernahme eines Referates mit Hand-out und PowerPoint Präsentation sowie regelmäßige aktive Teilnahme werden als Seminarleistungen gefordert. Modulabschluss = Hausarbeit; Abgabe spätestens zum einheitlichen Abgabe-Termin am Mittwoch, dem 30.09.2020, 9-19 h im Studienbüro
Inhalt: Paul Gauguin (1848-1903), wird als einer der aus dem Impressionismus hervorgegangenen Wegbereiter der Moderne betrachtet, die das künstlerische Schaffen des 20. Jahrhunderts entscheidend prägen. Ebenso wie van Gogh und Cézanne von der hektischen Pariser Kunstszene und Mißerfolgen enttäuscht, folgt auch für Gauguin zunächst die Flucht aufs Land, in die Bretagne. Nach einer Phase der Kooperation mit der Künstlergruppe der Nabis und den sog. Synthetisten ist 1888 das Schicksalsjahr des scheiternden „Salon du Midi", der künstlerischen Verschmelzung mit van Gogh. Der bereits in den Bretagne-Bildern zu erkennende Hang zu religiösen und/oder mystischen Bildintentionen verstärkt sich bereits mit dem ersten Tahiti-Aufenthalt. Das in der älteren Forschung als in die Ferne verlagerte Bild einer friedlichen, farbenfrohen Welt soll sich aber, spätestens mit dem schärferen Blick der geschichts- und sozialkritischen Kunstgeschichte der jüngeren Forschergeneration deutlich verändern, zunehmend erscheinen die in Polynesien auch in der zweiten Phase entstandenen Bilder als reine Visionen eines verlorenen Paradieses. Der Reiz des Fremden überlagert einen kolonialistischen Alptraum. Das Trauma der indigenen Polynesier*innen, das sich heutzutage realiter erfassen läßt, aber auch die Überlagerung mit Bildelementen und Motiven aus ganz anderen, zum Beispiel asiatischen Quellen, gerät zunehmend in den Fokus. Neben der sich erweiternden Projektionsfläche der Rezeptionswege wird auch der Plastiker, Literat und Illustrator Gauguin zu beachten sein, um die Gesamtheit seines künstlerischen Schaffens wie auch seines harten Lebensweges exemplarisch auszuloten.
Empfohlene Literatur: Literatur zur Einführung unter dem Künstlernamen in der Mon-Abteilung. Ein Handapparat wird in der GFG-Bibliothek aufgestellt, eine Literaturliste für den Reader ist in Vorbereitung.
