05.059.1017 PS 3 LW Geld, Glamour, Gosse: Paris in der französischen Literatur des 19. Jahrhunderts

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: PD Dr. habil. Karin Peters-Bannon

Veranstaltungsart: Proseminar

Anzeige im Stundenplan: PS3.LW.F

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 5,0

Unterrichtssprache: Französisch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25

Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.

Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Allgemeines zum Erwerb von Leistungspunkten bzw. Bedingungen der aktiven Teilnahme:

- Lektüre der im Seminarplan angegebenen Primärtexte und ausgewählter Theorietexte

- Regelmäßige und aktive Teilnahme

- Übernahme eines ausformulierten Thesenpapiers zu einem Sitzungsthema: Das Thesenpapier wird vor dem Termin der Gruppe zur Verfügung gestellt und dient als Grundlage für die Diskussion über Skype for Business. Dieses Papier – das je nach Größe des Kurses auch von einer Gruppe erstellt werden kann – ist keine zusätzliche Studienleistung im Sinne eines Referats, sondern Teil des Formats Seminar und somit von allen Teilnehmern zu erbringen.

- Seminararbeit von 12 Seiten Länge

KONTAKT: peterska@uni-mainz.de

Inhalt:
Die Stadt ist – so fasst es der Kultursemiotiker Jurij Lotman auf – nicht nur metaphorisch, sie ist mythogen, ein „Generator von Kultur“ (Die Innenwelt des Denkens, Berlin: Suhrkamp 2010, S. 276). In keiner Kultur ist dies so deutlich wie im Falle der französischen, in der die Hauptstadt Paris über die Jahrhunderte ungebrochen eine produktive Imaginationsfläche für die Literatur bot. Wir beschäftigen uns im Seminar ausschnittsweise mit dem 19. Jahrhundert und analysieren anhand von Texten von der Restaurationsepoche bis in den Naturalismus hinein insbesondere, wie Geld, Liebe, Nation und Kunst im Mythos Paris verklammert werden.

Die lyrischen Visualisierungen von Menschen, Räumen und Begegnungen bei Baudelaire (Les Fleurs du Mal, 1857-68) werden uns dabei ebenso beschäftigen wie die narrative Sektion unterschiedlicher Gesellschaftsschichten bei Balzac (Le père Goriot, 1834/35). Spätestens wenn in Le Ventre de Paris (1873) von Zola die literarische Beschreibung der Konsumgesellschaft und ihres Genussimperativs schier zu explodieren scheint, wird sichtbar, warum Glamour und Gosse sich in der literarischen Stadt so nahe sein müssen und diejenigen wieder ausspucken, die sich nicht in sie integrieren lassen: Daran kristallisiert sich aus, wie eine politisch, sozial und ökonomisch zerrissene Nation mit der eigenen Identitätsstiftung in der Moderne hadert.

Zuletzt wollen wir mit der Erzählung „La Vengeance d’une femme“ (1874) von Jules Barbey D’Aurevilly den hermeneutischen Spagat zwischen Materialität der Geschichte im Text (Lyon-Caen) und dessen metaphorischer Obszönität (Foucault) wagen, um damit unterschiedliche kultursemiotische Ansätze auf ihre Brauchbarkeit für die Literaturwissenschaft hin zu überprüfen.

Dabei werden wir in der Auseinandersetzung mit den literarischen Texten die in PS1 und PS2 vermittelten Techniken der Interpretation literarischer Texte, mögliche Lesestrategien in der Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Texten sowie wissenschaftliches Arbeiten und interaktive Diskussionsformen vertiefen.
 

Empfohlene Literatur:
Bitte beschaffen Sie sich folgende Literatur vor Beginn des Semesters (wenn möglich in diesen Ausgaben) und lesen diese in Gänze zur Vorbereitung. Ausgewählte Theorietexte und weitere kürzere Primärtexte werden zu Semesterbeginn im Readerplus zur Verfügung gestellt.

Balzac, Honoré de: Le père Goriot, hg. v. Thierry Bodin, Paris: Gallimard 1971 (folio).
Zola, Émile: Le Ventre de Paris, hg. v. Henri Mitterand, Paris: Gallimard 2002 (folio).

Digitale Lehre:
Aufgrund der aktuellen Situation wird der Kurs digital zu den im Vorlesungsverzeichnis genannten Zeiten (jeweils Donnerstags 8:15-9:45 Uhr) über Skype for Business durchgeführt. Sowohl im ReaderPlus als auch in Moodle wurden bereits das Seminarprogramm, die Bibliographie und eine erste Arbeitsaufgabe für den 23.04.2020 hinterlegt.

In Moodle erarbeiten die Seminarteilnehmer zusätzlich gemeinsam als Teil der aktiven Teilnahme im Verlauf des Semesters ein thematisches Wiki. Details werden in der ersten Videokonferenz besprochen.

 

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Do, 23. Apr. 2020 08:15 09:45 02 425 P203 PD Dr. habil. Karin Peters-Bannon
2 Do, 30. Apr. 2020 08:15 09:45 02 425 P203 PD Dr. habil. Karin Peters-Bannon
3 Do, 7. Mai 2020 08:15 09:45 02 425 P203 PD Dr. habil. Karin Peters-Bannon
4 Do, 14. Mai 2020 08:15 09:45 02 425 P203 PD Dr. habil. Karin Peters-Bannon
5 Do, 28. Mai 2020 08:15 09:45 02 425 P203 PD Dr. habil. Karin Peters-Bannon
6 Do, 4. Jun. 2020 08:15 09:45 02 425 P203 PD Dr. habil. Karin Peters-Bannon
7 Do, 18. Jun. 2020 08:15 09:45 02 425 P203 PD Dr. habil. Karin Peters-Bannon
8 Do, 25. Jun. 2020 08:15 09:45 02 425 P203 PD Dr. habil. Karin Peters-Bannon
9 Do, 2. Jul. 2020 08:15 09:45 02 425 P203 PD Dr. habil. Karin Peters-Bannon
10 Do, 9. Jul. 2020 08:15 09:45 02 425 P203 PD Dr. habil. Karin Peters-Bannon
Übersicht der Kurstermine
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
Lehrende/r
PD Dr. habil. Karin Peters-Bannon