Lehrende/r: PD Dr. Dr. Stefan Seit
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: HS/OS Ockham
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 40
Voraussetzungen / Organisatorisches: Keine besonderen Voraussetzungen. Es besteht die Möglichkeit, ein Referat zu übernehmen. Im Zentrum steht die intensive gemeinsame Arbeit an den Quellentexten.
Inhalt: Der Franziskaner Wilhelm von Ockham (ca. 1288–1347) ist einer der bedeutendsten philosophischen und theologischen Autoren der sogenannten „Spätscholastik“. Er hat sich nicht nur – in der Auseinandersetzung insbesondere mit Johannes Duns Scotus – intensiv mit Problemen der Metaphysik, der Sprachphilosophie, Logik, Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie sowie der Ethik und Anthropologie beschäftigt, sondern – vor dem Hintergrund seiner Parteinahme für Ludwig den Bayern in dessen Auseinandersetzung mit dem Papsttum – in Gestalt des „Dialogus“ auch einen wichtigen Beitrag zur Staatstheorie geleistet. Im Seminar soll ein Überblick über die wichtigsten philosophischen Positionen Wilhelms von Ockham erarbeitet werde. Dieser Zugang, der gleichsam „quer“ zur Einteilung in Theoretische und Praktische Philosophie liegt, ermöglicht es beispielsweise, Bezüge zwischen Wilhelms Universalienlehre (die einen der Schwerpunkte des Seminars darstellen wird) und seinem theologischen und anthropologischen Voluntarismus freizulegen. Elemente der Wirkungsgeschichte werden ebenso berücksichtigt wie die politischen und kulturgeschichtlichen Kontexte; Ziel ist insgesamt ein vertiefter Einblick in die intellektuelle Landschaft des Spätmittelalters.
Empfohlene Literatur: Die im Seminar behandelten Quellentexte werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Laufe der Veranstaltung zur Verfügung gestellt. In Grenzen können besondere Interessen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Quellenauswahl berücksichtigt werden. Darüber hinaus werden Hinweise zur Forschungsliteratur gegeben. Gelesen werden nur solche Texte, die in Übersetzung vorliegen. Kenntnisse des Lateinischen sind deshalb zwar nützlich, aber keine Teilnahmevoraussetzung.