Lehrende/r: Dr. Robert Galitz
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: Kommunikation
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 45
Inhalt: Jedes Buch muss mindestens sechs mal verkauft werden: der Autor oder Agent dem Lektorat, das Lektorat dem Kollegen und der Verlagsleitung, Lektrorat und Vertrieb den Vertretern, Vertreter dem Buchhandel, Presseleute dem Feuilleton. Ganz am Ende wird der Leser angesprochen. Wenn es nur an einer Stelle hakt, kann das ganze Buch floppen. Die Agentin von Joanne Rowling schrieb einmal: „Man muss das ganze Haus mitnehmen“. Wir wollen die Kommunikationspolitik in Verlagen darauf abklopfen, mit welchen Strategien in den jeweiligen Kommunikationsstrukturen Buchprojekte durchgesetzt werden können. Dabei werden wir Texte analysieren, mit denen jeweils überzeugt werden sollte: Exposé, Voten, interne Projektbeschreibung, Vorschau, Text, Vertretertext, Klappentext, Pressetext. Für die 50er bis 80er Jahren greifen wir auf Materialien im Archiv des Rowohltverlages zurück. Als Gegenstück untersuchen wir die Gruppenprozesse von Linksverlagen wie Rotbuch, Syndikat und Europaverlag. Aus diesen Diskussions- und Entscheidungsfindungsprozessen hat sich eine extrem dynamische Besprechungs- und Meetingkultur entwickelt. Heute wird in größeren Verlagen fast alles in „der Runde“ entschieden. Es sind Besuche von Verlagsmitarbeitern im Seminar geplant, die über ihre aktuellen Kommunikationsstrukturen und Argumentationsstrategien berichten, — und zwar aus einem Kleinverlag, einem mittelständischen und einem Konzernverlag. Ziel der Übung ist es, die Prozesse besser verstehen zu lernen und die eigene Kompetenz zu stärken, mit denen auf den verschiedenen Ebenen Buchprojekte lanciert, durchgesetzt und zum Erfolg geführt werden können.