Lehrende/r: Lisa Henke; Univ.-Prof. Dr. Herbert Kalthoff
Veranstaltungsart: online: Seminar
Anzeige im Stundenplan: S Bildungssoziologie
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Voraussetzungen / Organisatorisches: Zielgruppe:
Inhalt: Die Soziologie hat die Analyse von Bildungsprozessen und Bildungsorganisationen lange Zeit auf die Frage der Chancenungleichheit durch schulische Bildung reduziert. So argumentiert etwa Pierre Bourdieu, dass die Schule unter dem Mantel der Gleichheit und Neutralität soziale Macht und Herrschaft verstetigt; sie tut dies, indem sie soziale Differenzen durch eine ihr eigentümliche Alchemie in schulisch-attestierte Kulturdifferenzen verwandelt. Seit geraumer Zeit werden diese Befunde durch mikro- und wissenssoziologische sowie gesellschaftstheoretische Analysen ersetzt. Sie rücken u.a. die Lebens- und Innenwelt der Organisation Schule in den Blick und verstehen Unterricht als ein Interaktionssystem, das auf Anwesenheit und thematische Kontinuität setzt. Weitere Untersuchungen gelten den rahmenden Prozessen in der Bildungswirtschaft und der Kultusadministration. Es zeichnet sich damit eine Wissenssoziologie der schulischen Erziehung ab. An diese Wissenssoziologie knüpft das Seminar an und diskutiert verschiedene empirische Arbeiten sowie theoretische Überlegungen. Es ist das Ziel des Seminars, die Seminarteilnehmer/innen mit diesem soziologischen Blick auf die Organisation Schule vertraut zu machen.
Empfohlene Literatur: Luhmann, Niklas, 2002: Das Erziehungssystem der Gesellschaft. Frankfurt/Main: Suhrkamp.