Lehrende/r: apl. Prof. Dr. Irene Schütze
Veranstaltungsart:
hybrid: Seminar
Anzeige im Stundenplan:
11.023.360b
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | -
Inhalt:
Seit dem Aufkommen von Happening und Fluxus in den 1960er Jahren haben sich künstlerische Projekte, die eine Teilhabe des Publikums voraussetzen, nach und nach als eigene Ausdrucksform etabliert. In den 1990er Jahren erlebten diese künstlerischen Projekte einen Höhepunkt mit starken Wiederbelebungen in der Zeit vor der Pandemie. Wenngleich partizipatorische Kunst häufig mit dem Wunsch nach gesellschaftlicher Veränderung verbunden ist, beziehen sich manche Projekte auch auf rein kunstimmanente Fragestellungen und Prozesse.
Das Seminar wendet sich den Begriffen Partizipatorische/Partizipative Kunst, Relational Art, Ambient Art, New Genre Public Art zu, sucht nach Begriffsdefinitionen und nach möglichen Abgrenzungen zu ähnlichen Erscheinungsformen der Kunst wie etwa der „interaktiven Kunst“. Im Semesterverlauf werden historische und aktuelle partizipatorische Projekte vorgestellt u.a. von Alan Kaprow, Joseph Beuys, Lygia Clark, Yoko Ono, Sigrid Sigurdsson, Hans Haake, Mischa Kuball, Thomas Hirschhorn, Rirkrit Tiravanija, Gu Wenda, Carsten Höller, Francis Al?s, Christine und Irene Hohenbüchler, Gregor Schneider, Monica Bonvicini, Tobias Rehberger, Pierre Huyghe, Andrea Zittel, Pedro Reyes, Andrea Knobloch. Das Seminar fragt nach dem jeweiligen Werkverständnis, nach dem Verständnis vom Künstler/innen-Sein, nach der Rolle des nichtkünstlerischen „Teilhabers“ sowie nach Übereinstimmungen und Abgrenzungen zu anderen gesellschaftlichen Feldern wie sozialer Arbeit und Politik. Wichtige Texte, die den theoretischen Diskurs geprägt haben, werden kritisch hinterfragt: etwa der von Suzanne Lacy herausgegebene Band Mapping the Terrain: New Genre Public Art (1995) oder Nicolas Bourriauds Relationale Ästhetik (1998). Ebenso stellt sich die Frage, wie sich das momentane Social Distancing auf partizipative Kunstprojekte auswirkt und wie neue Formen der digitalen Kollaboration und Vernetzung in der Krise gefunden werden.
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