07.068.150 Übung Mittelalterliche Geschichte: Luthers Ahnen – Die Reformation und ihre mittelalterlichen Wurzeln

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Nina Gallion

Veranstaltungsart: online: Übung

Anzeige im Stundenplan: Ü.Mittelalter.Gesch.

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 14

Anmeldegruppe: SoSe 21 Üb MA

Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.

Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie

Voraussetzungen / Organisatorisches:
B.A. Geschichte: Diese Übung ist Bestandteil des Moduls 3 (Mittelalterliche Geschichte). Die Übung ist unbenotet; vorausgesetzt wird eine aktive Teilnahme an der Übung.
B.A. Kernfach Geschichte, M.A. Geschichte, M.Ed. Geschichte/ Aufbaumodul Mittelalter: Die Übung ist unbenotet; vorausgesetzt wird eine aktive Teilnahme an der Übung.

Inhalt:
Vor genau 500 Jahren – im Jahr 1521 – fand der Wormser Reichstag statt, auf dem sich Martin Luther für seine Schriften rechtfertigen sollte und von seinem Standpunkt am Ende der Befragung nicht abwich. Daraus folgte das Wormser Edikt, mit dem Kaiser Karl V. die Reichsacht über Luther verhängte und seine Schriften verbot. Die Übung nimmt das Jubiläum dieser Ereignisse zum Anlass, um nicht nur nach der Vorgeschichte des Wormser Reichstags, sondern auch nach den mittelalterlichen Wurzeln von Luthers Lehren zu fragen. Diese Spurensuche wird uns zum Beispiel zu dem Engländer John Wyclif († 1384) und zu dem Böhmen Jan Hus († 1415) führen, in deren Werk sich einiges davon finden lässt, was Martin Luther später in seinen 95 Thesen und anderen Schriften formulieren sollte. Auch dem 15. Jahrhundert war der dringende Wunsch nach kirchlichen Reformen nicht fremd: Die Kritiker störten sich an der Verweltlichung der Geistlichen, am Ämterkauf und an der Vetternwirtschaft, an der mangelnden Zucht in den Klöstern und am Ablasshandel. Gegen letzteren wandte sich etwa der Wormser Prediger Johann Rucherat von Wesel, dem dafür der Prozess gemacht wurde. Reformbewegungen bildeten sich heraus, die die kirchlichen Missstände aus dem Inneren beseitigen wollten, zum Beispiel die Brüder und Schwestern vom gemeinsamen Leben sowie die Bursfelder Kongregation im Zuge der sogenannten „Devotio moderna“, doch schnell zeigten sich in den immer lauter werdenden Rufen nach Reformen auch soziale Dimensionen, die sich in utopischen Reformschriften wie der „Reformatio Sigismundi“ niederschlugen. Martin Luther schließlich, der im Konflikt mit dem Mainzer Erzbischof Albrecht von Brandenburg seine reformatorischen Überzeugungen entwickelte, reiht sich ein in die skizzierten Entwicklungen, doch wird zu sehen sein, wieviel Kontinuität und wieviel Neues sein Werk prägen sollte.

Die Übung startet am Montag, den 12. April. Der Leistungsnachweis erfolgt durch die aktive Teilnahme, die voraussichtlich in Form schriftlicher Arbeitsaufträge und kurzer Impulsreferate erbracht wird. Im Mittelpunkt steht die gemeinsam oder im Selbststudium vorbereitete Lektüre einschlägiger Quellen und Forschungsliteratur, die im Plenum diskutiert werden sollen. Im Rahmen der Übung ist außerdem ein gemeinsamer Besuch der Landesausstellung „Hier stehe ich. Gewissen und Protest – 1521 bis 2021“ in Worms geplant.

Empfohlene Literatur:
Hartmut Boockmann/Heinrich Dormeier, Konzilien, Kirchen- und Reichsreform (1410–1495) (Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte 8), 10. Aufl. Stuttgart 2005.

Volker Leppin, Die Reformation (Geschichte kompakt), 2. Aufl. Darmstadt 2017.

Walter Rügert, John Wyclif, Jan Hus, Martin Luther. Wegbereiter der Reformation, Konstanz 2017.

Schrei nach Gerechtigkeit. Leben am Mittelrhein am Vorabend der Reformation, hg. von Wiinfried Wilhelmy (Publikationen des bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums Mainz 6), Regensburg 2015.

Digitale Lehre:
Die Übung findet als digitale Lehrveranstaltung statt und wird überwiegend synchron (mit gemeinsamen Video-Sitzungen zum Austausch und zur Diskussion), zum Teil aber auch asynchron (mit Video-Tutorials und schriftlichen Arbeitsaufträgen) durchgeführt. Die erste Sitzung am 12. April findet asynchron statt. Genauere Informationen erhalten Sie per E-Mail (voraussichtlich am 9. April).

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Mo, 12. Apr. 2021 10:15 11:45 Online Univ.-Prof. Dr. Nina Gallion
2 Mo, 19. Apr. 2021 10:15 11:45 Online Univ.-Prof. Dr. Nina Gallion
3 Mo, 26. Apr. 2021 10:15 11:45 Online Univ.-Prof. Dr. Nina Gallion
4 Mo, 3. Mai 2021 10:15 11:45 Online Univ.-Prof. Dr. Nina Gallion
5 Mo, 10. Mai 2021 10:15 11:45 Online Univ.-Prof. Dr. Nina Gallion
6 Mo, 17. Mai 2021 10:15 11:45 Online Univ.-Prof. Dr. Nina Gallion
7 Mo, 31. Mai 2021 10:15 11:45 Online Univ.-Prof. Dr. Nina Gallion
8 Mo, 7. Jun. 2021 10:15 11:45 Online Univ.-Prof. Dr. Nina Gallion
9 Mo, 14. Jun. 2021 10:15 11:45 Online Univ.-Prof. Dr. Nina Gallion
10 Mo, 21. Jun. 2021 10:15 11:45 Online Univ.-Prof. Dr. Nina Gallion
11 Mo, 28. Jun. 2021 10:15 11:45 Online Univ.-Prof. Dr. Nina Gallion
12 Mo, 5. Jul. 2021 10:15 11:45 Online Univ.-Prof. Dr. Nina Gallion
13 Mo, 12. Jul. 2021 10:15 11:45 Online Univ.-Prof. Dr. Nina Gallion
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Lehrende/r
Univ.-Prof. Dr. Nina Gallion