Lehrende/r: Jun.-Prof. Dr. Benjamin Wihstutz
Veranstaltungsart: online: Seminar
Anzeige im Stundenplan: 05.155.19_635
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 15
Anmeldegruppe: MA. S. Theater, Theatralität und Gesellschaft
Inhalt: Politik ist in all seinen Facetten und auf all seinen Bühnen eine höchst theatrale Angelegenheit: erstens ist Politik und insbesondere staatliche Politik an öffentliche udn offizielle Inszenierungen vor Publikum gebunden - Staatsakte, Krönungen, Parlamentsdebatten, Amtseide, Ehrungen Nationalfeiern etc. sind öffentliche und meist nach strengen Konventionen durchgeführten Inszenierungen und zwar unabhängig davon, ob es sich um einen demokratischen oder totalitären Staat handelt; zweitens nutzen auch politische Protestbewegungen theatrale und performative Praktiken und Taktiken, um im öffentlichen Raum bei Aktionen oder auch in den sozialen Medien um Unterstützung zu werben und eine politische Wirksamkeit für ihr Anliegen zu erzielen, und schließlich ist drittens Politik nicht nur mit Theatralität, sondern auch mit Diskursen der Theatralik und Theaterfeindlichkeit verknüpft: Lügen, Falschheit und Doppelzüngigkeit werden nicht erst seit Donald Trump Politikern vorgeworfen, hinzu kommen politische Verschwörungstheorien und Disinformationen über politische Gegner, die im Zeitalter von social media eine neue Konjunktur erfahren und neue Bühnen bekommen. Das Seminar diskutiert anhand aktueller und historischer Phänomene und politischer Bewegungen die Bedeutung von Theatralität und Inszenierung für die Wirksamkeit von Politik. Im Seminar werden einerseits theoretische Texte aus der Theaterwissenschaft, Politikwissenschaft, Medienwissenschaft und Philosophie diskutiert und zum anderen sollen in Arbeitsgruppen selbständige Recherchen zu unterschiedlichen politischen Bewegungen (etwa BLM, FFF) und politischen Ereignissen (etwa der Putschversuch der Trumpisten in USA am 6.1.) durchgeführt und im Seminar vorgestellt werden.
