02.303.16_220 BA Experiment: Medienrezeption & -wirkung KF

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Gregor Daschmann; Pablo Jost; Prof. Dr. Marcus Maurer; Dr. Christine Meltzer; Liane Reiners; Prof. Dr. Michael Scharkow; Prof. Dr. Christian Schemer; Dr. Michael Sülflow

Veranstaltungsart: hybrid: Hauptseminar

Anzeige im Stundenplan: HS Experiment

Credits: 8,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 153

Inhalt:
„Das Experiment veranlasst Wirklichkeit in Erscheinung zu treten und setzt Erfahrung an die Stelle der Argumentation."
Das Experiment gilt als Königsweg der Wissenschaft. Speziell in den Sozialwissenschaften ist es oft der einzige Weg, grundlegende Strukturen der Wirklichkeit aufzudecken. Allerdings setzt wissenschaftliches Experimentieren einige Kenntnisse und Fähigkeiten voraus. Im Kurs erarbeiten und vertiefen die Studierenden daher gemeinsam anhand von Handbuchtexten und konkreter Experimentalstudien ihre Kenntnisse zu Logik, Design, Operationalisierung und Datenerhebung experimenteller Studien. Darüber hinaus lernen die Teilnehmer, selbst Experimentalstudien durchzuführen, die selbst erhobenen Daten zu analysieren und die Ergebnisse der Experimente zu interpretieren. Folgende Projekte sind in den einzelnen Kursen geplant:

Kurs A (Daschmann)
Die Veranstaltung gliedert sich in zwei Teile: Im ersten Teil erarbeiten wir gemeinsam die theoretischen Grundlagen, Begriffe und Techniken experimenteller Untersuchungen. Im zweiten Teil - dem Schwerpunkt der Veranstaltung - sollen die Teilnehmer ausgehend von einer kommunikationswissenschaftlichen Fragestellung ein Experiment selbst ausarbeiten, durchführen und auswerten. Dabei sollen Vorgehensweise und konkrete praktische Probleme experimenteller Methoden verdeutlicht werden.
Der Kurs findet ausschließlich asynchron statt. Ein Großteil der Arbeitszeit wird in den Gruppenarbeiten geleistet.

Kurs C (Scharkow)
Der Kurs findet überwiegend asynchron mit einigen synchronen Elementen statt.

Kurs D (Maurer)
Nachrichtenmedien berichten in der Regel negativ und kritisch über das aktuelle Geschehen. Dies fördert möglicherweise die Aufmerksamkeit der Rezipienten, führt zugleich aber vermutlich auch dazu, dass diese ein negatives Weltbild entwickeln. Vor einigen Jahren ist deshalb das Modell das „Constructive Journalism“ entstanden, also die Idee, dass Nachrichten stärker auch potentielle Problemlösungen aufzeigen und damit die Handlungsbereitschaft der Rezipienten fördern sollten. Welche Folgen dies für die Glaubwürdigkeit der Medien sowie die Einstellungen und die Handlungsbereitschaft der Rezipienten hat, ist bislang aber nur selten untersucht worden. Deshalb werden wir im Kurs entsprechende Experimente durchführen.      
Der Kurs findet überwiegend asynchron statt (in ca. der Hälfte der Kurswochen gibt es Live-Videokonferenzen).

Kurs E (Jost)
Besonders in Krisenzeiten (wie bspw. der aktuellen Pandemie) sind Menschen auf die Informationen aus den Massenmedien angewiesen. Gleichzeitig treten journalistische Inhalte etablierter Massenmedien in den Aufmerksamkeitswettbewerb mit Desinformationen sog. „alternativer Medien“. Diese bieten alternative Sichtweisen und bilden eine zum „Mainstream“ parallele Expert*innenkultur aus. Die Angebote sind insbesondere für jene Teile der Bevölkerung interessant, die ihre Einstellungen zu gesellschaftlichen Streitfragen nicht in den traditionellen Massenmedien wiederfinden. Dabei scheint es eine untergeordnete Rolle zu spielen, ob die Inhalte tatsächlich mit Fakten (bspw. wissenschaftlichen Befunden) übereinstimmen, solange die Botschaften kongruent zur eigenen Voreinstellung sind. Im Seminar werden wir die Wirkung von Voreinstellungen auf die Akzeptanz und Glaubwürdigkeit von Medieninhalten und Protagonist*innen untersuchen. Dazu entwickeln die Studierenden eigenständige Forschungsdesigns zu selbstgewählten Fragestellungen aus einem der genannten Themenbereiche.
Der Kurs findet überwiegend synchron statt.

Kurs F (Sülflow)
Journalistische Berichterstattung ist häufig von negativen Nachrichten geprägt, was bspw. durch Nachrichtenfaktoren oder auch der zugeschriebenen Kontrollfunktion des Journalismus erklärt werden kann. Das kann dazu führen, dass Personen sich nach der Zuwendung zu Nachrichten deprimiert oder traurig fühlen, ein negatives Weltbild entwickeln und sich in manchen Fällen auch (komplett) von Nachrichten abwenden. Der „konstruktivem Journalismus“ möchte diesen negativen Auswirkungen entgegenwirken. Dabei werden Techniken positiver Psychologie bei der Nachrichtenproduktion angewendet, mit dem Ziel einer produktiven und motivierenden Berichterstattung, ohne dabei die Kernfunktionen des Journalismus zu vernachlässigen (McIntyre & Gyldensted, 2018). Erste Befunde lassen darauf schließen, dass konstruktiver Journalismus zu positiveren emotionalen Reaktionen führt und dabei auch die Selbstwirksamkeit bei Personen stärkt, was sich auch positiv auf Verhalten auswirkt. Angesichts (aktueller) gesellschaftlicher Herausforderungen (z.B. Klimawandel, Covid19-Pandemie) stellt sich bspw. die Frage, wie diese Form des Journalismus Einstellungen und Verhalten von Rezipient*innen in diesen Bereichen beeinflussen kann. In diesem Seminar soll daher zunächst die Grundlagen experimenteller (kommunikationswissenschaftlicher) Forschung vermittelt sowie das Konzept des Konstruktiven Journalismus eingeführt und diskutiert werden. Anschließend werden wir in Gruppenarbeiten kleinere Experimente zu potenziellen Wirkungen konstruktiver Berichterstattung konzipieren, durchführen und auswerten.  
Der Kurs findet überwiegend synchron statt.

Kurs G (Meltzer & Reiners)
In der Gesellschaft gibt es häufig stigmatisierte Gruppen (sogenannte „Outgroups“), die über den Prozess des „Othering“ von der sogenannten „Ingroup“, der (vermeintlichen) Mehrheitsgesellschaft sozial abgegrenzt und stigmatisiert werden. Solche Abgrenzungskriterien können z.B. auf Grund von wahrgenommener Herkunft, dem Glauben, der Sexualität, des Geschlechts, körperlicher oder geistiger Fähigkeiten, der gesellschaftlichen Klasse vorgenommen werden. Entsprechend sind betroffene Gruppen beispielsweise People of Color, Homo- und Bisexuelle, Transmenschen, Personen nicht christlichen Glaubens, Personen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen, Arbeitssuchende, Wohnungslose, etc.. Studien konnten zeigen, dass Kontakt zu solchen Gruppen stereotype Wahrnehmungen und Vorurteile reduzieren kann, aber insgesamt wird die „Ingroup“ viel eher über die Medien als in persönlichen Interaktionen mit Mitgliedern der „Outgroup “konfrontiert. Solche Kontakte können sowohl positiver (Unterstützung, Vorbildfunktionen) als auch negativer Natur (persönliche Beleidigungen, Hate Speech) sein. Wie genau sich solche Interaktionen auf die Wahrnehmung der „Outgroup“ auswirken ist jedoch noch nicht klar. Experimentelle Studien sind für die Erforschung von unabhängigen Variablen und Randbedingungen solcher Prozesse hervorragend geeignet, weswegen wir uns im Kurs mit der tiefergehenden Erforschung von Intergruppenkontakt widmen werden.
Der Kurs findet überwiegend synchron statt.

Digitale Lehre:
Die Kleingruppe D (Maurer) findet als hybrider Kurs statt. In diesem Kurs wird es je nach weiterer Entwicklung der Pandemielage ggf. einige wenige Präsenztermine geben. Das erfolgreiche Absolvieren des Kurses ist auch ohne Teilnahme an diesen Präsenzterminen möglich. Die Kleingruppen A (Daschmann), C (Scharkow), E (Jost), F (Sülflow) und G (Meltzer & Reiners) finden als reine Online-Kurse ohne Präsenztreffen statt. Bei Kurs B (Schemer) steht die Kursform noch nicht fest.

Den inhaltlichen Beschreibungen der Kurse oben unter "Inhalt" können Sie entnehmen, ob ein Kurs überwiegend synchron oder überwiegend asynchron stattfinden wird.

Kleingruppe(n)
Die Veranstaltung ist in die folgenden Kleingruppen aufgeteilt:
  • BA Experiment: Medienrezeption & -wirkung KF A

    Univ.-Prof. Dr. Gregor Daschmann

    Mo, 12. Apr. 2021 [10:15]-Mo, 12. Jul. 2021 [13:45]

  • BA Experiment: Medienrezeption & -wirkung KF B

    Prof. Dr. Christian Schemer

    Do, 15. Apr. 2021 [12:15]-Do, 15. Jul. 2021 [15:45]

  • BA Experiment: Medienrezeption & -wirkung KF C

    Prof. Dr. Michael Scharkow

    Mo, 12. Apr. 2021 [10:15]-Mo, 12. Jul. 2021 [13:45]

  • BA Experiment: Medienrezeption & -wirkung KF D

    Prof. Dr. Marcus Maurer

    Mi, 14. Apr. 2021 [10:15]-Do, 15. Jul. 2021 [15:45]

  • BA Experiment: Medienrezeption & -wirkung KF E

    Pablo Jost

    Do, 15. Apr. 2021 [14:15]-Do, 15. Jul. 2021 [17:45]

  • BA Experiment: Medienrezeption & -wirkung KF F

    Dr. Michael Sülflow

    Fr, 16. Apr. 2021 [08:15]-Fr, 16. Jul. 2021 [11:45]

  • BA Experiment: Medienrezeption & -wirkung KF G

    Dr. Christine Meltzer; Liane Reiners

    Do, 15. Apr. 2021 [14:15]-Do, 15. Jul. 2021 [17:45]

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
Es liegen keine Termine vor.
Übersicht der Kurstermine
Lehrende/r
Prof. Dr. Marcus Maurer
Univ.-Prof. Dr. Gregor Daschmann
Dr. Christine Meltzer
Prof. Dr. Christian Schemer
Pablo Jost
Dr. Michael Sülflow
Liane Reiners
Prof. Dr. Michael Scharkow