Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Elisabeth Oy-Marra
Veranstaltungsart:
hybrid: Seminar
Anzeige im Stundenplan:
Seminar I
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
6,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
3 | 10
Anmeldegruppe: Seminare Modul I, SS 2021
Kontingentschema: Studienbeginn SS 2021
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Dieses Seminar wird ebenfalls in M II und M III angeboten; bitte keine Doppelanmeldungen vornehmen!
Die Referatsliste ist im zugehörigen Moodle zu finden.
Hausarbeit = Modulabschluss: Abgabe spätestens zum einheitlichen Abgabetermin am Donnerstag, dem 30. September 2021, 9-19 h im Studienbüro.
Inhalt:
Das Seminar behandelt zwei bedeutende Künstler des frühen 17. Jahrhunderts, die in ihrer Zeit sehr hohes Ansehen genossen und bei den Sammlern besonders gefagt waren. Der in Bologna geborene Guido Reni (1575-1642) war Schüler Denys Calvaert, schloss sich dann aber der Akademie der Carracci an. Im Jahr 1600 ging er nach Rom, wo er für die Kardinalnepoten Pietro Aldobrandini und Scipione Borghese und Papst Paul V. tätig war, dann aber 1613 wieder aus eigenen Stücken nach Bologna zurückging. Sein an die Carracci Reform anknüpfender delikater Stil wurde als Ausdruck himmlischer Schönheit gewertet und als solcher sprach er eine interationale Sammlerschaft an. Auch der jüngere Guercino (1591-1666) wurde mit den Carracci in Bologna assoziiert. In seinem Frühwerk entwickelte er einen expressiven Stil, änderte seine Ausdrucksformen später freilich, indem er nunmehr eine Klassizität anstrebte. Auch Guercino war einige Jahre in Rom (1621-1623) unter dem Pontifikat des Bologneser Papstes Gregor XV. (ALessandro Ludovisi) tätig, verbrachte sein Leben ansonsten aber bis zum Tod Guido Renis in seiem Heimatort Cento bei Ferrara und siedelte danach nach Bologna über. Beide Künstler waren auch in ihren Heimatstädten noch für Mitglieder der Kurie tätig. Von großem Interesse in unserem Zusammenhang sind die Aufträge für den spanischen König, die englsiche Königin Henriette Marie (Guido Reni) und Maria de' Medici. (Guercino).Diese Aufträge wurden von der Kurie an die Künstler mit teils genauen Angaben vermittelt, die darauf shcließen lassen, dass die Kardinäle mit den Gemälden Politik zu machen versuchten. Im Seminar sollen diese Zusammenhänge genauer beleuchtet werden. Wie sahen die Aufträge aus und was versprach man sich davon? Spiegelt sich in den Sujets der Gemälde eine politische Botschaft an ihre Adressaten? Und warum wurden diese beiden Künstler ausgewählt? Dies sind Fragen, denen wir im Seminar nachgehen wollen.
Empfohlene Literatur:
Anthony Colantuono, Guido Reni's Latona for King Philip IV : an unfinished Masterpiece ; Lost, Forgotten, Rediscovered and Restored, in: Artibus et historiae , Nr. 29, 2008, H. 58, S. 201-216.
Anthony Colantuono, The Mute Diplomat : Theorizing the Role of Images in Seventeenth-Century Political Negotiations, in: The Diplomacy of Art. Artistic Creation and Politics in Seicento Italy, [villa spelman colloquia ,7], Bologna 2000, S. 51-76
Anthony Colantuono, Guido Reni's Abduction of Helen : the Politics and Rhetoric of Painting in Seventeenth-Century Europe, Cambridge 1997
Carlo Cesare Malvasia, Felsina Pittrice/Lives of the Bolognese Painters. A cirtical edition and annotated translation, Bd. 2, Life of Guido Reni, 2 Bde, London/Turnhout 2019
Elisabeth Oy-Marra, Paintings and Hangings for a Ctaholic Queen: Giovan Francesco Romanelli and Francesco Barberini'sGifts to Henrietta Maria of England, in: The Diplomacy of Art. Artistic Creation and Politics in Seicento Italy, [villa spelman colloquia, 7], Bologna 2000, S. 177-194
Janet Southorn, Power and Display in the Seventeenth Century. The Arts and their Patrons in Modena and Ferrara; Cambridge /New York/Melbourne 1988
Daniel M. Unger, Guercino's Paintings and his Patrons' Politics in early modern Italy Farnham [u.a.] : Ashgate, 2010
Digitale Lehre:
bei Bedarf (Teams/Moodle)
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