02.303.16_220 BA Experiment: Medienrezeption & -wirkung KF

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Dr. Johannes Beckert; Univ.-Prof. Dr. Gregor Daschmann; Isabella De Sousa Goncalves; Prof. Dr. Nayla Fawzi; Alina Jakob; Juliane Keilmann; Prof. Dr. Thomas Koch; Dr. Charlotte Löb; Prof. Dr. Oliver Quiring; Prof. Dr. Michael Scharkow; Marlene Strehler-Schaaf

Veranstaltungsart: Hauptseminar

Anzeige im Stundenplan: HS Experiment

Credits: 8,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 155

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Der Arbeitsbereich Computational Communication Science am IfP bietet für die drei BA-Hauptseminare zur Methodenanwendung (Inhaltsanalyse, Befragung, Experiment) jeweils einen Kurs mit Schwerpunkt Computational Methods an. Damit soll interessierten Studierenden ermöglicht werden, gezielt Kenntnisse auf diesem Gebiet zu erwerben und diese gleichzeitig praktisch in eigenen Forschungsprojekten zu erproben. In allen drei Kursen sollen die TeilnehmerInnen in Gruppen (meist 5-6 Studierende) ausgehend von einer selbstgewählten kommunikationswissenschaftlichen Fragestellung empirische Studien selbst ausarbeiten, durchführen und auswerten. Zusätzlich zu den klassischen Aspekten wie Hypothesenbildung, Forschungsdesign, Stichproben oder Qualitätssicherung liegen dabei Schwerpunkte auf der automatischen Erhebung und statischen Auswertung und Visualisierung von umfangreichen Daten. Konkret sind dies:
 
- im HS Inhaltsanalyse: automatische Datenerhebung von Online-Inhalten sowie Verfahren der automatischen Text- und Bildanalyse
- im HS Befragung: Umgang mit Datenspenden (Erhebung und Auswertung)
- im HS Experiment: Design und Umsetzung von Online-(Feld-)Experimenten und Simulationsstudien - Kleingruppe D

Die Kurse sind offen für alle BA-Studierenden, enthalten aber einen substantiellen Anteil an spezifisch statistisch-datenanalytischen und Coding-Übungen. Jenseits dieser Übungen steht es den Studierenden-Gruppen jedoch frei, auch klassische Inhaltsanalysen, Befragungen oder Experimente zu planen und durchzuführen. Wir versuchen, spezifisch an Computational Methods interessierten Studierenden den konsekutiven Besuch aller drei Veranstaltungen zu ermöglichen.    

Inhalt:
Das Experiment gilt als Königsweg der Wissenschaft. Speziell in den Sozialwissenschaften ist es oft der einzige Weg, grundlegende Strukturen der Wirklichkeit aufzudecken. Allerdings setzt wissenschaftliches Experimentieren einige Kenntnisse und Fähigkeiten voraus. Im Kurs erarbeiten und vertiefen die Studierenden daher gemeinsam anhand von Handbuchtexten und konkreter Experimentalstudien ihre Kenntnisse zu Logik, Design, Operationalisierung und Datenerhebung experimenteller Studien. Darüber hinaus lernen die Teilnehmenden, selbst Experimentalstudien durchzuführen, die selbst erhobenen Daten zu analysieren und die Ergebnisse der Experimente zu interpretieren. Folgende Projekte sind in den einzelnen Kursen geplant:

Kurs A (Daschmann):
Die Veranstaltung gliedert sich in zwei Teile: Im ersten Teil erarbeiten wir gemeinsam die theoretischen Grundlagen, Begriffe und Techniken experimenteller Untersuchungen. Im zweiten Teil - dem Schwerpunkt der Veranstaltung - sollen die Teilnehmer ausgehend von einer kommunikationswissenschaftlichen Fragestellung ein Experiment selbst ausarbeiten, durchführen und auswerten. Dabei sollen Vorgehensweise, Auswertungswege und konkrete praktische Probleme experimenteller Methoden verdeutlicht werden.

Kurs B (Quiring) und Kurs G (De Sousa Goncalves & Strehler-Schaaf):
Was ist eigentlich noch normal?! Tomatensuppe auf Kunst oder doch eine schlichte Demo? Veganes Kantinenessen oder Fisch und Fleisch? Einwanderung mit oder ohne Kontrolle und wenn ja/nein wie viel? etc. Fast täglich erreichen uns Nachrichten oder Social-Media-Beiträge, die uns verdeutlichen, was gesellschaftlich wie individuell scheinbar Konsens ist bzw. aus Sicht der Absender:innen zu sein hat). Solche bewusst oder unbewusst gesetzten Normbotschaften zeigen also im Sinne eines Stimmungsbarometers an, inwieweit ein bestimmtes Verhalten (Teilnahme an politischen Protesten, Spenden für soziale Zwecke oder vegetarische Lebensweise) zu befürworten oder abzulehnen ist. Gerade in politischen Diskussionen halten oft moralische Normen Einzug, die dann auch öffentliche Maßnahmen - etwa im Rahmen der Migration – legitimieren. Aber wie gehen wir mit solchen Normbotschaften um? Inwieweit prägen sie unsere eigenen Wertvorstellungen? Während entsprechende Medieneffekte in der Gesundheitskommunikation bereits beobachtet wurden, können wir die Effekte von Normbotschaften zu aktuellen Diskussionen um Protestformen, nachhaltige Lebensweisen oder gesellschaftliche Integration nur erahnen. Eben diese Forschungslücken greifen wir in beiden Kursen auf. In kleinen Arbeitsgruppen führen Sie angeleitet, aber eigenständig Experimente durch. Das Seminar findet als hybrides Projektseminar, d.h. in einem Mix aus Präsenzsitzungen, Online-Selbstlernkurs und (digitalen) Sprechstunden, statt. Die Kurse B und G finden zudem in einer kursübergreifenden Kooperation statt.  

Kurs C (Fawzi, Jakob, Keilmann)
Durch die Digitalisierung ist der Journalismus mit vielen neuen Herausforderungen konfrontiert: Er funktioniert schnelllebiger, immer mehr Kanäle versorgen die Öffentlichkeit mit Informationen und Meinungen und Rezipierende selbst werden zu Medienproduzierenden. Vor diesem Hintergrund wollen wir uns im Seminar mit möglichen Wirkungen dieser aktuellen Entwicklungen beschäftigen, und uns mit den Erwartungen des Publikums an den Journalismus sowie mit dessen Einfluss auf eine Polarisierung der Gesellschaft auseinandersetzen. Dafür werden wir zunächst die Grundlagen experimenteller Forschung kennenlernen und anschließend in Gruppen – abhängig vom Themeninteresse – eine eigenständige empirische Studie durchführen. Jede Arbeitsgruppe erarbeitet dabei konkrete Hypothesen und entwickelt ein Untersuchungsdesign. Im Anschluss an die Feldphase werten wir die erhobenen Daten gemeinsam aus.

Kurs D (Scharkow):
Im Kurs sollen die TeilnehmerInnen in Gruppen (meist 5-6 Studierende) ausgehend von einer selbstgewählten kommunikationswissenschaftlichen Fragestellung ein Experiment selbst ausarbeiten, durchführen und auswerten. Dabei sollen Vorgehensweise und konkrete praktische Probleme experimenteller Methoden verdeutlicht werden. Themenvorschlag in diesem Semester ist die Wirkung KI-generierter Medieninhalte auf RezipientInnen, etwa bei (journalistischen) Texten, Bildern, Audio- oder Videobeiträgen.
Der Kurs ist Teil des Computational Methods Angebotes, d.h. er bietet die Möglichkeit, Verfahren wie Simulation oder die Nutzung von KI-Modellen für die Stimulusgenerierung kennenzulernen und praktisch an Beispielen einzuüben. Es steht es den Studierenden jedoch frei, im Rahmen der Projektarbeit konventionelle Experimente durchzuführen.

Kurs E (Beckert & Koch)
Jeden Tag sind wir unzähligen Persuasionsversuchen ausgesetzt. Diese erfolgen sowohl face-to-face – wie z.B. der Flirt in der Disco oder eine Besprechung am Arbeitsplatz – als auch massenmedial vermittelt: Wenn uns z.B. Werbespots zum Kauf bestimmter Produkte bewegen sollen oder Politiker in TV-Debatten die Wähler von ihren Positionen überzeugen möchten. Die Wirkungen dieser medial vermittelten persuasiven Kommunikation stehen im Fokus des Seminars. Wir widmen uns dabei der empirischen Prüfung bestimmter Wirkungen und werden in Gruppen von jeweils vier bis fünf Personen zunächst die Grundlagen experimenteller Forschung aufarbeiten und dann jeweils einen bestimmten Ansatz empirisch testen: Jede Arbeitsgruppe formuliert zunächst Hypothesen und Forschungsfragen und entwickelt im Anschluss ein jeweils passendes Untersuchungsdesign. In der zweiten Hälfte des Semesters gehen wir schließlich ins Feld, führen die Experimente durch und werten die gewonnenen Daten gemeinsam aus.

Kurs F (Löb):
Neben dem Erlernen von detaillierten Kenntnissen über die Forschungsmethode des Experiments steht im Kurs vor allem die Konzeption, Durchführung und Auswertung eines Experiments in im Mittelpunkt. Gemeinsam werden wir ein Forschungsprojekt zur Wirkung von „democratic listening" auf unterschiedliche Aspekte politischer Integration durchführen. Politische Integration meint hierbei bspw. die Haltung des Einzelnen zu Andersdenkenden aber auch zur Gesellschaft insgesamt. Hierunter fallen Aspekte wie die Empathie gegenüber Vertretern anderer Meinungen, die Salienz eines gruppenübergreifenden Gemeinschaftsgefühls, die individuelle Kompromissbereitschaft, die Legitimitätswahrnehmung des anderen Meinungslagers, oder die Bereitschaft an politischen Diskussionen teilzunehmen. Das Hauptseminar wird sich also der Auswirkung von „democratic listening" auf integrationsrelevante Prozesse widmen. Im Rahmen dieses Themas werden die Studierenden eigene kleine Forschungsfragen und Hypothesen erarbeiten und einen experimentellen Versuchsplan zur Prüfung der Hypothesen entwerfen. Anschließend werden wir als Kurs gemeinsam die Datenerhebung durchführen. Die Auswertung erfolgt in den Gruppen. Die durchgeführte Studie und deren Ergebnisse sollen abschließend in einem Forschungsbericht dokumentiert und präsentiert werden.

Kleingruppe(n)
Die Veranstaltung ist in die folgenden Kleingruppen aufgeteilt:
  • BA Experiment: Medienrezeption & -wirkung KF A

    Univ.-Prof. Dr. Gregor Daschmann

    Di, 16. Apr. 2024 [08:15]-Di, 16. Jul. 2024 [11:45]

  • BA Experiment: Medienrezeption & -wirkung KF B

    Prof. Dr. Oliver Quiring

    Do, 18. Apr. 2024 [12:15]-Do, 18. Jul. 2024 [15:45]

  • BA Experiment: Medienrezeption & -wirkung KF C

    Prof. Dr. Nayla Fawzi; Alina Jakob; Juliane Keilmann

    Do, 18. Apr. 2024 [16:15]-Do, 18. Jul. 2024 [19:45]

  • BA Experiment: Medienrezeption & -wirkung KF D

    Prof. Dr. Michael Scharkow

    Fr, 19. Apr. 2024 [08:15]-Fr, 19. Jul. 2024 [11:45]

  • BA Experiment: Medienrezeption & -wirkung KF E

    Dr. Johannes Beckert; Prof. Dr. Thomas Koch

    Do, 18. Apr. 2024 [12:15]-Do, 18. Jul. 2024 [15:45]

  • BA Experiment: Medienrezeption & -wirkung KF F

    Dr. Charlotte Löb

    Di, 16. Apr. 2024 [08:15]-Di, 16. Jul. 2024 [11:45]

  • BA Experiment: Medienrezeption & -wirkung KF G

    Isabella De Sousa Goncalves; Marlene Strehler-Schaaf

    Fr, 19. Apr. 2024 [08:15]-Fr, 19. Jul. 2024 [11:45]

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
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Übersicht der Kurstermine
Lehrende/r
Univ.-Prof. Dr. Gregor Daschmann
Prof. Dr. Oliver Quiring
Prof. Dr. Thomas Koch
Dr. Johannes Beckert
Prof. Dr. Michael Scharkow
Marlene Strehler-Schaaf
Dr. Charlotte Löb
Prof. Dr. Nayla Fawzi
Alina Jakob
Isabella De Sousa Goncalves
Juliane Keilmann