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Lehrende/r: Dr. Tobias Christian Weißmann
Veranstaltungsart:
online: Übung
Anzeige im Stundenplan:
07.092.110
Semesterwochenstunden:
2
Credits:
4,0
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
3 | 5
Anmeldegruppe: Übungen Aufb.-M. WS 20_21
Kontingentschema: Studierende Studienbeginn WS 20_21
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die Übung wird als digitale Lehrveranstaltung via Microsoft Teams und Moodle durchgeführt. Sie richtet sich gleichermaßen an Studierende der Musikwissenschaft und der Kunstgeschichte.
Inhalt:
Seit der Renaissance proklamierten Kunsttheoretiker eine enge Verwandtschaft von Malerei und Musik. Ausgehend von Leonardo da Vincis Dictum der Musik als »Schwester der Malerei« zieht sich die Vorstellung von Bild-Ton-Analogien als Topos durch die Kunsttheorie. Ein Instrument zu beherrschen war für den Künstler im höfischen Kontext nicht nur Zeitvertreib, sondern zeichnete ihn im Sinne Baldassare Castigliones als ›gentilhuomo‹ aus. So verwundert es nicht, dass Giorgio Vasari in der zweiten Edition seiner Viten gleich zwei Dutzend Künstlern musikalische Begabungen zuschreibt, allen voran Leonardo, dessen Gesang und Lyraspiel (gemeint ist wohl die Laute) den Mailänder Hof verzaubert und der selbst neuartige Instrumente erfunden haben soll.
Die interdisziplinäre Lehrveranstaltung widmet sich der bildhaften Darstellung von Musik in Renaissance und Barock. Anhand ausgewählter Gemälde bedeutender süd- und nordalpiner Künstler wird ein Überblick über die musikalische Bildwelt sakraler und profaner Malerei gegeben, von religiösen, allegorischen und mythologischen Sujets über Musizierszenen und Musikerporträts bis hin zum Stillleben. Durch die gemeinsame Bildanalyse vor dem kunst- und musikästhetischen sowie kulturhistorischen Hintergrund sollen die Kunstwerke als Ausdruck des Werts interpretiert werden, welcher der Musik in der jeweiligen Gesellschaft beigemessen wurde. Im Zentrum steht die Frage, mit welchen künstlerischen Strategien und bildlichen Verfahrensweisen Maler danach suchten, den Klang im Bildwerk zu evozieren und die ›Zeitkunst‹ Musik zu visualisieren.
Empfohlene Literatur:
BERTLING BIAGGINI, CLAUDIA: Giorgione pictor et musicus amatus – Vom Klang seiner Bilder. Eine musikalische Kompositionsästhetik in der Malerei gegen die Aporie der Norm um 1500, Hildesheim et al. 2011
BLAZEKOVIC, ZDRAVKO: (Hg.): Music in Art. International Journal for Music Iconography, New York 1998ff.
DRÈZE, CÉLINE/FABIEN GUILLOUX (Hg.): Rubens et la musique, Turnhout 2019
GOLDFARB, HILLIARD T. (Hg.): Art and Music in Venice. From the Renaissance to Baroque in the Serenissima (Ausstellungskatalog, Montreal/Portland 2014), New Haven/London 2013
HECKMANN, HARALD/MONIKA HOLL/HANS JOACHIM MARX (Hg.): Musikalische Ikonographie, Laaber 1994
KRÜGER, KLAUS: Der stumme Klang des Bildes. Gemalte Musik, in: Beyer, Andreas/Laurent Le Bon (Hg.): Silence. Schweigen, Berlin 2015 (Passages 47), S. 49–69
MACIOCE, STEFANIE/ENRICO DE PASCALE (Hg.): La musica al tempo di Caravaggio (Tagungsband, Mailand 2010), Rom 2012
MC IVER, KATHERINA A.: Art and Music in the Early Modern Period. Essays in Honor of Franca Trinchieri Camiz, Aldershot 2003
OY-MARRA, ELISABETH/KLAUS PIETSCHMANN/GREGOR WEDEKIND/MARTIN ZENCK (Hg.): Intermedialität von Bild und Musik (Tagungsband, Mainz 2012), Paderborn 2018
SEIPEL, WILFRIED (Hg.): Dipingere la musica. Musik in der Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts (Ausstellungskatalog Wien), Mailand 2001
SHEPHARD, TIM/ANNE LEONHARD (Hg.): The Routledge Companion to Music and Visual Culture, New York 2014
TAMMEN, BJÖRN R. (Hg.): Imago Musicae. International Yearbook of Musical Iconography, Kassel/Durham/Lucca 1984ff.
WINTERNITZ, EMMANUEL: Musical Instruments and Their Symbolism in Western Art, New York 1967
WINTERNITZ, EMANUEL: Leonardo da Vinci as a Musician, New Haven et al. 1982
Digitale Lehre:
Die Übung wird als digitale Lehrveranstaltung via Microsoft Teams und Moodle durchgeführt.
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