Lehrende/r: PD Dr. Christian Meierhofer
Veranstaltungsart: online: Oberseminar mit Exkursion
Anzeige im Stundenplan: Bibl. als Inst.
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 15
Voraussetzungen / Organisatorisches: Regelmäßige, aktive Teilnahme Einzel- oder Gruppenreferat (max. 30 Min.) Hausarbeit (12–15 Seiten)
Inhalt: Sammeln, Ordnen, Imaginieren. Bibliothekarische Praktiken in der Frühen Neuzeit In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit frühneuzeitlichen Bibliotheken als Zentren eines europäischen Literatur- und Kulturtransfers. Einerseits sind vor allem Adels-, Fürsten- und Hofbibliotheken konkrete physische Orte der materialen Aufbewahrung und der gesellschaftlichen Repräsentation. Andererseits stellt sich spätestens am Ende des 16. Jahrhunderts das Problem, wie das verfügbare und anwachsende Buchwissen gesammelt, geordnet und archiviert werden kann. Hieran schließt sich um und ab 1600 eine intensive Debatte an, die sich nicht zuletzt in der Konjunktur von Buchtiteln niederschlägt. So dominieren etwa Thesauren, Schauplätze, Theater, Schatz- und Wunderkammern als metaphorische Leitbegriffe auf vielen Titelblättern. Im Seminar wollen wir erkunden, inwiefern bibliothekarische Praktiken der Selektion, Ordnung und Archivierung zeitgenössisch reflektiert und wie Bibliotheken zugleich als kultureller Imaginations- und Wissensraum verstanden wurden. Voraussetzung ist die Bereitschaft zur Arbeit an historischen Textbeständen. Eine Materialauswahl und ein Seminarprogramm mit weiteren Informationen werden rechtzeitig bei Moodle eingestellt. Sofern die Corona-Bedingungen es zulassen, werden wir eine Exkursion unternehmen.