Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Damaris Nübling
Veranstaltungsart: Seminar/Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: HTHE
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 20
Anmeldegruppe: HTHE/STHE Gruppe 1
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Kontingentschema: Kontingentierung HTHE/STHE
Voraussetzungen / Organisatorisches: Grammatik, d.h. Morpologie und Syntax, ist ebenso wie das Lexikon über Jahrtausende hinweg entstanden - und tut dies auch heute weiterhin. Ein Indiz ist bspw. die Unsicherheit, ob man hinterm (Schrank) oder übern (Tisch) sagt oder schreibt, und ob mit oder ohne Apostroph vor dem Artikelrest (über'n?). Grammatischer Sprachwandel äußert sich immer in Unsicherheiten, und oft entsteht dabei neue Grammatik (Grammatikalisierung). Im Seminar werden wir uns solchen Phänomenen zuwenden, z.B.: Entstehung des Artikels im Deutschen, Verschmelzung von Präposition und Artikel, die zunehmende Verzahnung der Nominalphrase, Entstehung der schwachen Verben, des Perfekts, des bekommen- und kriegen-Passivs (das Kind kriegt/bekommt das Spielzeg weggenommen), des am-Progressivs (den Kuchen am B/backen sein), ds werden Futurs und des schwach grammatikalisierten gehen-Futurs (nachher gehe ich laufen) etc. Gerade beim letzten Beispiel bietet sich auch die kontrastive Perspektive zum englischen going-Futur an. Wir werden am Anfang das Themenspektrum festlegen. Wir lesen Aufsätze, außerdem wird im Unterricht der Stoff aufbereitet und aufgelockert.
Empfohlene Literatur: Szczepaniak, Renata (2011): Grammatikalisierung im Deutschen Tübingen.