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Lehrende/r: Jeremias Nicolas Fuchs
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
07.068.14_190
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 21
Anmeldegruppe: WS 2122 Sem NG
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Inhalt:
Ein „Kampf, welcher die Kirche schädigte und dem Staat nichts nützte“ – so charakterisierte Papst Leo XIII. 1887 rückblickend das, was heute gemeinhin als „Kulturkampf“ zwischen der Katholischen Kirche und ihren „ultramontanen“ Anhängern einerseits sowie des – nicht bloß preußischen – Staates verstanden wird. Dass der Begriff des „Kulturkampfes“ der Komplexität des Phänomens keinesfalls gerecht wird, wird deutlich, wenn man auf die Vielschichtigkeit der Auseinandersetzung zwischen dem nach innen expandierenden „modernen“ Staat sowie der katholischen Kirche blickt. So war die Zeit nach 1789, 1803 und 1806 eben nicht bloß eine Zeit der Säkularisierung und der „Modernisierung“ von Staat und Gesellschaft, sondern in gleichem Maße auch geprägt wurde von religiösen Erweckungsbewegungen und einer gesellschaftlichen Rekonfessionalisierung. Vor dieser Annahme des Kulturkampfes als Ergebnis einer komplexen Gemengelage und vor dem Hintergrund verschiedener Aushandlungsprozesse bezüglich der Stellung und Positionierung der Kirche in Staat, Gesellschaft und der „modernen“ Welt sollen im Seminar – unter Berücksichtigung der sozialen, politischen und religiösen Dimensionen der Ereignisse – sowohl Vorgeschichte, der Verlauf und die Folgen der Auseinandersetzungen thematisiert sowie auch ein vergleichender Blick ins europäische Ausland unternommen werden.
Empfohlene Literatur:
Borutta, Manuel: Antikatholizismus. Deutschland und Italien im Zeitalter der europäischen Kulturkämpfe. Göttingen 2010.
Clark, Christopher/Kaiser, Wolfram (Hrsg.): Kulturkampf in Europa im 19. Jahrhundert. Leipzig 2003.
Lill, Rudolf (Hrsg.): Der Kulturkampf. Paderborn [u.a.] 1997 (= Beiträge zur Katholizismusforschung. Reihe A: Quellentexte zur Geschichte des Katholizismus Bd. 10).
Rauscher, Anton (Hrsg.): Der soziale und politische Katholizismus. Entwicklungslinien in Deutschland 1803-1863. Band I. München 1981. (=Geschichte und Staat Bd. 247-249)
Zusätzliche Informationen:
Das Seminar Neueste Geschichte nimmt innerhalb des Bachelorstudiums einen herausgehobenen Platz ein: Es übernimmt zu Beginn des Studiums einen relativ großen Anteil der propädeutischen Ausbildung, d.h. des "Handwerkszeug für historisches Arbeiten". Insofern nimmt die Propädeutik in diesem Seminar großen Raum ein. Dabei wird die Propädeutik vom Thema des Seminars her entwickelt.
Erwartet wird neben der aktiven Teilnahme die Übernahme einer Präsentation. Am Ende des Seminars steht eine bewertete Hausarbeit.
Ergänzt wird die Lehrveranstaltung durch ein verpflichtendes Tutorium. Dieses findet, anders als der Kurs, jede Woche statt. Das Seminar selbst findet als Blockveranstaltung am 29.10. sowie 03., 04. und 05.12. statt
Digitale Lehre:
Sollte das Seminar bzw. das Tutorium ganz oder an einzelnen Sitzungen digital stattfinden, wird dies über MS Teams geschehen. Informationen hierzu werden zu gegebener Zeit an Ihre Uni-Mailadresse versandt. Unabhängig hiervon erfolgt die Bereitstellung von Material bereits im Laufe des Semesters (parallel zum Tutorium) über die Plattform LMS Moodle, darunter u.a. Beiträge zur epochenspezifischen Propädeutik in Form einzelner Videos.
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