Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Martina Schrader-Kniffki
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: 06.150.0508
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie zzgl. Bevorzugung höherer Fachsemester Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinieÜber die Senatsrichtlinie hinaus werden bei der Platzvergabe für diese Veranstaltung Studierende höherer Fachsemester bevorzugt berücksichtigt.
Voraussetzungen / Organisatorisches: Für dieses Seminar sind sehr gute Kenntnisse des Spanischen bzw. Portugiesischen notwendig. Ferner sind Interesse an historischen Themen und aktive Teilnahme Voruasssetzung. Das Seminar wird mit einem Portfolio abgeschlossen, dessen genaue Bestandteile zu Beginn mitgeteilt werden.
Inhalt: Der Blick in die Archive ermöglicht eine Zeitreise, die die Vergangenheit lebendig werden lässt. Handgeschriebene Dokumente - wie Briefe, Petitionen, Klageschriften - zeigen vielfältige Aspekte ihrer Verfasser*innen sowie historische Momente ihrer Sprache(n) und Kultur(en) im schriftlichen Sprachgebrauch. Dies gilt auch für die Kolonialzeit in Lateinamerika, über die Historiker Kenntnisse vermitteln, die sie aus denselben alten Dokumenten gewonnen haben. Während aber Historiker*innen vergangene Geschichten erzählen, können Sprach- und Translationswissenschaftler*innen den Sprachgebrauch und – in Situationen der Mehrsprachigkeit – Praktiken des Übersetzens anhand von alten Dokumenten rekonstruieren. In diesem Seminar werden wir uns mit Situationen der Mehrsprachigkeit im kolonialen Mexiko und kolonialen Brasilien beschäftigen, d.h. also der Zeit zwischen ca. 16. Bis Beginn des 19. Jahrhunderts. Nach einer Einführung, in der wir uns mit der Kolonialzeit und den mehrsprachigen Situationen dieser Zeit in Mexiko und Brasilien beschäftigen, werden wir Teile ‚alter‘, z.T. handschriftliche Dokumente zusammen entziffern („transkribieren“) und Fragen an diese stellen: wie wurde das Spanische bzw. das Portugiesische in dieser Zeit geschrieben, welche Merkmale hatte sein schriftsprachlicher Gebrauch? Können wir uns vorstellen, wie es gesprochen wurde, geben die Texte Anhaltspunkte dafür? Wie wurde Mehrsprachigkeit, d.h. der Gebrauch der indigenen Sprachen und des Spanischen, aufgefasst, bewertet und wie wurde in mehrsprachigen Situationen gehandelt? Wie wurde zwischen dem spanischen und den indigenen Sprachen übersetzt und warum? Wer waren die Übersetzer? Welche Fragen bleiben unbeantwortet? Diese und mehr Fragen werden wir in gemeinsamer Arbeit anhand von Dokumenten, die den Seminarteilnehmer*innen zur Verfügung gestellt werden, diskutieren.
Empfohlene Literatur: Eine entsprechende Liste wird in der ersten Vorlesungswoche bekanntgegeben und online zur Verfügung gestellt.
Digitale Lehre: Das Seminar wird gemäß der jeweils geltenden Bestimmungen in Präsenzlehre stattfinden.