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Lehrende/r: Ann-Christin Eikenbusch M.A.
Veranstaltungsart:
online: Seminar
Anzeige im Stundenplan:
S FiGe Kontext
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 25
Anmeldegruppe: S. Filmgeschichte im medialen Kontext
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Das Seminar kann nur gemeinsam mit dem „SLS. Angeleitete Sichtung zum S.“ besucht werden! Die Anmeldung zur Sichtung erfolgt nach der 3. Lehrveranstaltungsanmeldephase durch das Studienbüro FTMK.
Inhalt:
Das Kultische am und im Film offenbart sich in verschiedenen Ausprägungen: im rituellen Verkleiden, Mittanzen und Mitsingen zur ROCKY HORROR PICTURE SHOW; in der geradezu fetischistischen Verehrung von Regisseur*innen und Schauspieler*innen wie christliche Ikonen oder in der Präsentation von Filmdingen im Museum wie Reliquien als Gegenstände einer quasi-religiösen Praxis; im Phänomen des Gifs, das den „confused Travolta“ aka Vincent Vega aus Quentin Tarantinos PULP FICTION zur Internetikone werden ließ; und nicht zuletzt in dem „Kult des Festhaltens und medialen Magazinierens“ (Hartmut Böhme), der dem Verlust und dem Vergessen von (eigenen und medialen) Bildern entgegenwirken soll.
In Anlehnung an die Ausführungen des Kunsthistorikers und Bildwissenschaftlers Hans Belting zum christlichen Kultbild ("Bild und Kult. Eine Geschichte des Bildes vor dem Zeitalter der Kunst", 1990), werden wir uns mit verschiedenen Formen kultischer Praktiken im Laufe der Filmgeschichte und Filmkultur befassen und diesen anhand unterschiedlicher Perioden sowohl der Bilderverehrung (Idolatrie) wie auch des Bilderstreits (Ikonoklasmus) nachgehen. Wie sehr die Vorstellung vom ‚Film als Kunst‘ und vom ‚Film als Kult‘ miteinander verwoben ist, wollen wir dann im Kontext von Cinéphilie, Sub- und Gegenkultur (Auteurismus, Star- und Fankult, Camp, Exzess und Transgression), Filmkritik und Filmhistoriografie (Kult- und Kanonbildung, Archiv und Museum) sowie unter bild-, medien- und kulturtheoretischen Aspekten (Idolatrie und Ikonoklasmus, Fetisch und Ritual, Performativität und Partizipation, Erinnerung und Nostalgie etc.) gemeinsam erarbeiten.
Empfohlene Literatur:
(Auswahl)
- Belting, Hans (1990): Bild und Kult. München: C.H. Beck.
- Gorfinkel, Elena (2008): Cult Film or Cinephilia by Any Other Name, in: Cinéaste, Vol. 34, Nr. 1, S. 33-38.
- Hoberman, James/Rosenbaum, Jonathan (1983): Midnight Movies. New York: Harper and Row.
- Martin, Adrian (2008): What’s Cult Got To Do With It? In Defense of Cinephile Elitism, in: Cinéaste, Vol. 34, Nr. 1, S. 39-42.
- Mathijs, Ernst/Sexton, Jamie (2011): Cult Cinema. An Introduction. Malden: Wiley-Blackwell.
- Mathijs, Ernst (Hg.) (2007) : The Cult Film Reader. Maidenhead: Open University Press.
- Michelson, Annette (1998): Gnosis and Iconoclasm. A Case Study of Cinephilia, in: October, Vol. 83, Winter, S. 3-18.
- Taylor, Gregg (1999): Artists in the Audience. Cults, Camps and American Film Criticism. Princeton NJ : Princeton University Press.
- Sconce, Jeffrey (1995): Trashing the academy. Taste, excess and emerging politics of cinematic style, in : Screen, Vol. 36, Nr. 4, S. 371-393.
- Thomas, Sarah (2013): Cult film stardom: offbeat attractions and processes of cultification. London : Palgrave Macmillan.
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