Lehrende/r: Merle Kröger
Veranstaltungsart: online: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: HS Fernsehformate
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 18
Anmeldegruppe: HS. Fernsehformate
Prioritätsschema: FTMK ab FS5 Alle Studierenden ab dem 5. Semester werden bevorzugt akzeptiert. Das 5. und alle weiteren FS werden gleichrangig behandelt. Die Gruppe in FS 1-4 behandelt auch innerhalb der Gruppe alle Studierende gleichrangig.
Inhalt: Das Seminar ist an der Schnittstelle von Migrations- und Mediengeschichte mit Blick auf Fragen der Repräsentation von Archiven in heutigen Online-Formaten angelegt. Im allgemeinen Diskurs um die Sicherung, Digitalisierung und die Öffnung der öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernseharchive stellt sich die Frage, welche Lebenslinien von Exil und Einwanderung in den Archiven sichtbar werden und wie diese auch das Programm selbst beeinflusst haben. Medien sind Teil unseres kulturellen Gedächtnisses. Als Orte der Speicherung erzählen sie von vergangenen Realitäten, prägen Geschichtsschreibung und erzeugen Perspektiven auf eine zuku¨nftige Gegenwart. Sie zeichnen ein Bild von Gesellschaft mitsamt seinen Ein- und Ausschlu¨ssen. Ginge es nach der Anzahl von Migrant*innen vor und hinter der Kamera, in den Redaktionen und Studios des deutschen Rundfunks und Fernsehens, so zeigt die Medienlandschaft bis heute definitiv kein Abbild einer Einwanderungsgesellschaft. Damit hinkt sie nicht nur einer Realität hinterher, sondern beteiligt sich vielmehr an der Konstruktion einer hypothetischen Wirklichkeit, in der Migrant*innen von Sichtbarkeit, Repräsentation und Zugang zu wichtigen gesellschaftlichen Ressourcen ausgeschlossen bleiben. Seit den 1990er Jahren gibt es vermehrt Bemühungen um eine stärkere Diversität in den Redaktionen, was jedoch aussteht, ist ein medienwissenschaftliches Interesse an Journalist*innen und Filmemacher*innen nicht-deutscher Herkunft, die trotz allem in den vergangenen Jahrzehnten in den Sendeanstalten moderierten, schrieben, filmten, mitbestimmten und deren Präsenz heutzutage in Gefahr ist, im Diskurs einer nach wie vor größtenteils weißen Mehrheitsgesellschaft, in Vergessenheit zu geraten. In diesem Seminar werden wir uns gemeinsam mit Fragen zum Umgang mit Archiven beschäftigen und auf Spurensuche begeben: Dazu gehören die Lektüre einschlägiger Texte, Einblick in die praktische Arbeit an einer digitalen Mediathek, biografische Recherche sowie Teilnahme an (Online-)Veranstaltungen zum Thema.