07.068.270b Hauptseminar Mittelalter: nationes, Nation und Nationalismus im Mittelalter

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Steffen Krieb

Veranstaltungsart: online: Hauptseminar

Anzeige im Stundenplan: HS Aufbaumodul

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 5

Anmeldegruppe: SoSe 21 HS MA

Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.

Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie

Voraussetzungen / Organisatorisches:
B.A. Geschichte: Dieses Hauptseminar ist Teil des Aufbaumoduls Mittelalterliche Geschichte. Dieses Aufbaumodul setzt den Nachweis des Latinums bzw. der staatlichen Ergänzungsprüfung Latein und den erfolgreichen Besuch des Basismoduls Mittelalterliche Geschichte voraus. Das Hauptseminar wird mit einer benoteten Hausarbeit abgeschlossen; die Note der Hausarbeit bildet die Modulnote.
M.A. Geschichte, M.Ed. Geschichte: Das Hauptseminar wird mit einer benoteten Hausarbeit abgeschlossen; die Note der Hausarbeit bildet die Modulnote. Hinzu kommt das Referat als Studienleistung.

Inhalt:
Obgleich das Zeitalter der Nationalstaaten und des Nationalismus als massenwirksame Ideologie erst mit der Moderne anbrach, birgt die Beschäftigung mit Figurationen des Nationalen im Mittelalter Erkenntnismöglichkeiten, die den Beitrag der Epoche zum langwierigen und diskontinuierlichen Prozess der Nationsbildung sowie der Entstehung von Nationsbewusstsein und seine Trägergruppen betreffen. Aufgrund der Dominanz der Moderne im Diskurs über das Nationale ist es nötig, die untersuchten Fallbeispiele nicht nur als mittelalterliche Phänomene zu betrachten, sondern zugleich deren Vereinnahmung durch die national geprägte Geschichtswissenschaft des 19. und 20. Jahrhunderts und die sich formierenden Nationalstaaten zu berücksichtigen.

In dieser Perspektive werden etwa die nach Ethnien benannten Reichsbildungen des frühen und hohen Mittelalters sowohl hinsichtlich ihres Beitrags zur Nationsbildung im Mittelalter als auch als Projektionsfläche für die Konstruktion weit in die Vergangenheit reichender Nationalgeschichten untersucht. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der humanistische Nationsdiskurs des 15. Jahrhunderts, in dem Nation und Nationalismus als universal Konzepte entworfen wurden, in denen der Vielzahl von Nationen eine gattungsmäßige Gleichheit zugesprochen wurde. Dieser universalistische Ansatz enthielt zugleich ein partikulares Moment, weil jede Nation einen über die anderen herausgehobenen Status beanspruchen konnte. Das daraus resultierende Konfliktpotential ist ein bis in die Gegenwart reichendes Problem.

Empfohlene Literatur:
Ehlers, Joachim (Hg.): Ansätze und Diskontinuität deutscher Nationsbildung (Nationes, 8), Sigmaringen 1988; Geary, Patrick Joseph: Europäische Völker im frühen Mittelalter. Zur Legende vom Werden der Nationen, Frankfurt a. M. 2002; Graus, František: Lebendige Vergangenheit. Überlieferung im Mittelalter und in den Vorstellungen vom Mittelalter, Köln [u.a.] 1975; Hirschi, Caspar: Wettkampf der Nationen. Konstruktionen einer deutschen Ehrgemeinschaft an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit, Göttingen 2005; Ders.: The origins of nationalism. An alternative history from ancient Rome to early modern Germany, Cambridge 2012; Kersken, Norbert: Geschichtsschreibung im Europa der «nationes». Nationalgeschichtliche Gesamtdarstellungen im Mittelalter (Münstersche historische Forschungen, 8), Köln 1995; Sieber-Lehmann, Claudius: Spätmittelalterlicher Nationalismus. Die Burgunderkriege am Oberrhein und in der Eidgenossenschaft (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte, 116), Göttingen 1991; Werner, Karl Ferdinand: Art. Volk, Nation, Nationalismus, Masse: III. Mittelalter, in: Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 7, Stuttgart 1992, S. 171–186.

Zusätzliche Informationen:
Die propädeutischen Kenntnisse der Epoche werden vorausgesetzt. Das gilt auch für die geforderten Fremdsprachenkenntnisse.

Digitale Lehre:
Die Veranstaltung wird voraussichtlich vollständig im digitalen Format stattfinden.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Di, 13. Apr. 2021 10:15 12:00 Online Univ.-Prof. Dr. Steffen Krieb
2 Di, 20. Apr. 2021 10:15 12:00 Online Univ.-Prof. Dr. Steffen Krieb
3 Di, 27. Apr. 2021 10:15 12:00 Online Univ.-Prof. Dr. Steffen Krieb
4 Di, 4. Mai 2021 10:15 12:00 Online Univ.-Prof. Dr. Steffen Krieb
5 Di, 11. Mai 2021 10:15 12:00 Online Univ.-Prof. Dr. Steffen Krieb
6 Di, 18. Mai 2021 10:15 12:00 Online Univ.-Prof. Dr. Steffen Krieb
7 Di, 25. Mai 2021 10:15 12:00 Online Univ.-Prof. Dr. Steffen Krieb
8 Di, 1. Jun. 2021 10:15 12:00 Online Univ.-Prof. Dr. Steffen Krieb
9 Di, 8. Jun. 2021 10:15 12:00 Online Univ.-Prof. Dr. Steffen Krieb
10 Di, 15. Jun. 2021 10:15 12:00 Online Univ.-Prof. Dr. Steffen Krieb
11 Di, 22. Jun. 2021 10:15 12:00 Online Univ.-Prof. Dr. Steffen Krieb
12 Di, 29. Jun. 2021 10:15 12:00 Online Univ.-Prof. Dr. Steffen Krieb
13 Di, 6. Jul. 2021 10:15 12:00 Online Univ.-Prof. Dr. Steffen Krieb
14 Di, 13. Jul. 2021 10:15 12:00 Online Univ.-Prof. Dr. Steffen Krieb
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
Univ.-Prof. Dr. Steffen Krieb