Lehrende/r: Dr. Carsten Jakobi
Veranstaltungsart: Seminar/Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: HNDL
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 25
Anmeldegruppe: HNDL/SFNL I-V (Gruppe 2)
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Kontingentschema: Kontingentierung HNDL/SFNL I-V
Inhalt: Nach dem nationalsozialistischen Machtantritt geht ein relevanter Teil der deutschsprachigen Schriftsteller:innen ins Exil. Für viele von ihnen ist die Flucht gleichbedeutend mit einer Störung ihrer literarischen Produktivität: Dazu tragen neben der ökonomischen Notlage vor allem die Erfahrung einer gravierenden politischen Niederlage, die Isolierung vom bisherigen Lesepublikum und das Leben und Schreiben in einer fremdsprachigen Umgebung bei. Dass es zwischen der Exilsituation und der Krise literarischer Kreativität einen notwendigen Zusammenhang gebe, ist indes keineswegs ausgemacht. Bertolt Brecht, dessen dramatische Hauptwerke unter den Bedingungen des Exils entstehen, ist ein prominentes Gegenbeispiel. Gleiches gilt auch für die Mainzer Autorin Anna Seghers: Ihre wichtigsten Romane verfasst sie in den Jahren zwischen 1933 und 1945, in denen sie vor der antisemitischen und antikommunistischen Verfolgung Zuflucht in Frankreich und Mexico findet – darunter Das siebte Kreuz (1938/39), den möglicherweise bedeutendsten Roman über das nationalsozialistische Deutschland, und den Flüchtlingsroman Transit (1941/42). Das Seminar wird vier dieser Exilromane von Anna Seghers näher beleuchten und in den Kontext ihrer historischen, ästhetischen und editorischen Voraussetzungen stellen. Neben dem Siebten Kreuz und Transit werden der Roman Der Kopflohn (1933), der am Beispiel Rheinhessens auf eindrückliche Weise die Faschisierung der deutschen Provinz behandelt, und Der Weg durch den Februar (1935), der Roman über den Austrofaschismus, gelesen.
Empfohlene Literatur: Literatur: Der Kopflohn, Das siebte Kreuz und Transit sollten in den entsprechenden Bänden der von Helen Fehervary, Bernhard Spies und Carsten Jakobi herausgegebenen kritischen kommentierten Seghers-Werkausgabe (Bd. I/2.1, I/4 bzw. I/5) gelesen werden. Der Weg durch den Februar antiquarisch erhältlich.