Lehrende/r: Jun.-Prof. Dr. Jessica Nowak
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: VTHE
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Inhalt: In dieser Vorlesung werden wir uns mit der Entstehung von Grammatik - der sog. Grammatikalisierung - beschäftigen. Hierzu werden wir exemplarisch einen Streifzug durch Grammatikalisierungsprozesse in der deutschen Sprachgeschichte machen, angefangen beim Germanischen bis hin zu ganz aktuellen, z.T. noch nicht abgeschlossenen Entwicklungen im Gegenwartsdeutschen. Nach einer theoretischen Einführung werden wir u.a. sehen, dass sich (1.) grammatische Strukturen und Elemente in aller Regel aus lexikalischen speisen, z.B. geht die Subjunktion weil aus dem Substantiv Weile hervor, in der Präposition wegen steckt historisch der Weg, das Präteritalsuffix -t- bzw. -te- schwacher Verben (z.B. machte, sagte etc.) auf die Vergangenheitsform des Vollverbs tun usw. (2.) werden wir einschlägige Grammatikalisierungspfade kennenlernen, aus denen grammatische Bereiche typischerweise emergieren: So werden häufig temporale Verhältnisse aufgrund ihrer zeitlichen Aufeinanderfolge häufig kausal uminterpretiert, so etwa bei weil. Schließlich wenden wir uns auch der Frage zu, ob und inwieweit Entwicklungen in der Schrift als Grammatikalisierungsprozesse interpretiert werden können, darunter die Etablierung der für die deutsche Orthographie so kennzeichnenden satzinternen Großschreibung.
Empfohlene Literatur: Szczepaniak, Renata (²2011): Grammatikalisierung im Deutschen: eine Einführung. Tübingen.
Digitale Lehre: Die Vorlesung ist - sofern es die Pandemiesituation erlaubt - als Präsenzveranstaltung geplant.