Lehrende/r: Dr. David Lanius
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: HS/OS Wissenschaft
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | 45
Voraussetzungen / Organisatorisches: Das Seminar findet nach Möglichkeit in Präsenz statt. Voraussetzung für die Teilnahme ist das Interesse an den genannten Fragen, die Bereitschaft längere englischsprachige Texte sorgfältig zu lesen, sich entsprechend auf das Seminar vorzubereiten sowie regelmäßig und aktiv daran teilzunehmen. Die Grundlage eines jeden Seminar ist die gründliche Lektüre der zu besprechenden Texte. Es ist daher essentiell, sich bei jeder Lektüre Gedanken und schriftliche Notizen zu machen, auf die in den Sitzungen zurückgegriffen werden kann. Ziel ist es, sich die Texte inhaltlich und strukturell zu erschließen, um eine fundierte und produktive Diskussion zu ermöglichen. Formaler Nachweis der aktiven Teilnahme erfolgt erstens in Form von fünf Lektürenotizen von min. 200 und max. 300 Wörtern pro Notiz, die vor der jeweiligen Seminarsitzung auf Moodle (unter dem Themenpunkt „Lektürenotizen") einzureichen sind. Zweitens wird ein kurzer Essay von zwei bis drei Normseiten zu einem vorher festgelegten Thema geschrieben, der ebenfalls über Moodle einzureichen ist.
Inhalt: Der Aufstieg des Populismus, Verschwörungstheorien zu Klimawandel oder Covid-19-Impfungen und die Verbreitung von Fake News in den sozialen Medien sind gesellschaftliche Entwicklungen, die eine große Aktualität und Brisanz aufweisen. Zugleich sind sie Ausdruck von Phänomenen, die schon länger in der Philosophie (und anderen Disziplinen) untersucht werden und unter anderem an klassische Debatten der Wissenschaftstheorie anschließen. Auch wenn im Jahr 2016 das „post-faktische Zeitalter" ausgerufen wurde, gibt es Wissenschaftsskepsis, Wissenschaftsleugnung und Pseudowissenschaft schon viel länger – vermutlich so lange es Wissenschaft gibt. Doch stimmt die Behauptung eigentlich, dass wir uns in einem „post-faktischen Zeitalter" befinden? Was bedeutet überhaupt „post-faktisch"? Und was ist diese vieldiagnostizierte „Faktenresilienz"? Was bezweifeln Wissenschaftsskeptiker*innen; was leugnen Wissenschaftsleugner*innen? Ist es sinnvoll, so zu sprechen? Was sind Bullshit, Fake News und Verschwörungstheorien – und wo verläuft die Grenze zwischen Wissenschaft und Pseudowissenschaft? Gibt es eine solche Grenze überhaupt? Was ist überhaupt das Problem an Pseudowissenschaft oder Verschwörungstheorien? Und was zeichnet Wissenschaft im Gegensatz dazu positiv aus? In diesem Seminar werden wir uns mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen, indem wir einschlägige Texte aus der Wissenschaftstheorie und (sozialen) Erkenntnistheorie von unter anderem Alvin Goldman, Larry Laudan, Lee McIntyre und Philip Kitcher lesen und diskutieren werden.
