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Lehrende/r: Tabea Meurer
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
07.068.14_110
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 29
Anmeldegruppe: WS 2122 Sem AG
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Die (ggf. parallele) aktive Teilnahme am Seminar Neueste Geschichte wird vorausgesetzt.
Inhalt:
Vom sechsten zum fünften Jahrhundert vor Christus vollzogen sich tiefgreifende strukturelle Veränderungen in der griechischen Polis Athen: Bestimmten anfangs Mitglieder alt eingesessener aristokratischer Familien aufgrund ihres sozioökonomischen Status das öffentliche Leben, erweiterten sich nach dem Ende der Perserkriege die Teilhabemöglichkeiten athenischer Bürger sukzessive. Damit wandelten sich auch soziale und politische Identitäten in der Polis. Kritiker der neuen Ordnung behaupteten, unter dem Schlagwort der „Herrschaft des Demos“ sei eine „Herrschaft der Masse“ entstanden. Dass Figuren wie Perikles als erste Männer Athens (vgl. Thuk. 2,65,8) galten, wirft jedoch die Frage auf, wie viel Entscheidungsfreiheit die 'Masse' nun überhaupt besaß. Inwiefern wurden die Prozesse der politischen Willensbildung von Eliten dominiert? In welchem Verhältnis standen Demokratie und Demagogie im klassischen Athen zueinander?
Im Seminar wenden wir uns diesen Fragen zu. Dabei behandeln wir einerseits den graduellen Wandel der politischen Institutionen in Athen nach dem Sturz der Tyrannis im Zuge der kleisthenischen und perikleischen Reformen sowie deren Rahmenbedingungen. Andererseits interessieren wir uns für das Wechselspiel kulturellen Lebens und der Entwicklung politisch-ideologischer Gedankenfiguren, wie sie sich z.B. in den zeitgenössischen Dramen, aber auch im philosophischen Diskurs manifestieren. Auf einer übergeordneten Ebene versuchen wir schließlich, die Rolle von Demagogie in antiken und modernen Demokratien zu reflektieren.
Generelles Ziel des Seminars ist es, in die Quellen und spezifischen Arbeitsmethoden der Alten Geschichte einzuführen, so dass der propädeutische Teil breiten Raum in der Veranstaltung einnimmt. Zu den Anforderungen gehören die – je nach Möglichkeit und Situation – aktive Teilnahme an den präsentischen, synchronen und/oder asynchronen Anteilen der Veranstaltung sowie des begleitenden Tutoriums, die Erledigung von Aufgaben (insbes. bibliographische Übung und eines Exzerptes), die Analyse und Präsentation einer Forschungskontroverse durch eine Expertengruppe und die Anfertigung einer wissenschaftlichen Hausarbeit. Die Schwierigkeiten eines Studiums unter den Bedingungen der Corona-Pandemie sind uns bewusst und werden bei den Anforderungen selbstverständlich berücksichtigt.
Empfohlene Literatur:
Arnason, Johann P. - Raaflaub, Kurt (Hgg.): The Greek Polis and the Invention of Democracy. A Politico-Cultural Transformation and its Interpretations, Malden / MA u. a. 2013; Bleicken, Jochen: Die athenische Demokratie, 4. Auflage Paderborn u.a. 1995; Funke, Peter: Athen in klassischer Zeit, 2. Auflage München 2003; Mann, Christian: Die Demagogen und das Volk. Zur politischen Kommunikation im Athen des 5. Jahrhunderts, Berlin 2007 (Klio-Beihefte. N.f.; 13); Ober, Josiah: Mass and Elites in Democratic Athens. Rhetoric, Ideology, and the Power of the People, Princeton / NJ 1989 (ND 2009).
Digitale Lehre:
Diese Veranstaltung ist als Präsenzveranstaltung geplant (Stand: Juni 2021). Zur Unterstützung der Lernprozesse werden digitale Plattformen (LMS / Moodle) genutzt. Hier finden sie Materialien zum Seminar, die eine Vor- und Nachbereitung der Sitzungsinhalte ermöglichen sollen.
Bitte beachten Sie, dass sich aufgrund der Corona-Situation kurzfristige Änderungen in der Konzeption der Lehrveranstaltung ergeben können. Selbstverständlich werden Sie darüber zeitnah informiert.
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