Lehrende/r: Prof. Dr. Frank Zipfel
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Literarische Reporta
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: Literarisches und journalistisches Erzählen erscheinen auf den ersten Blick inkompatibel. Während die Reportage sich den publizistischen Regeln des Tatsachenbezugs, der unverfälschten Informationsvermittlung, der Wertungsfreiheit und Objektivität verpflichtet weiß, erscheinen die Kennzeichen literarischen Erzählens, insbesondere Fiktionalität und ästhetische Gestaltung, diesen Regeln oft entgegengesetzt. Desungeachtet hat sich die Gattung der literarischen Reportage entwickelt, teilweise aus der Auseinandersetzung von Schriftsteller:innen mit journalistischem Schreiben, teilweise weil Journalist:innen sich dezidiert der Mittel literarischen bzw. fiktionalen Erzählens bedienen. Zudem ist die Reportage eine Gattung, die sich nicht selten mit inter- und transkulturrellen Vermittlung beschäftigt: So versuchen Reportagen aus unbeachteten Lebensbereichen oder aus fernen Ländern, Leser:innen mit fremden Kulturen bekannt zu machen und Interesse für sie zu wecken sowie die Differenzen zwischen Eigenem und Fremdem auszuloten. Gegenstand des Seminars ist literarischer Journalismus aus und über unterschiedliche Kontinente und Kulturen von Anfang des 20. Jh. bis zu heutigen neuen Formen digitaler multimedialer Reportagen ist. Diskutiert werden sowohl die ästhetischen Gestaltungsmittel der Reportage zwischen faktualem und fiktionalem Erzählen wie auch ihr Potential für die Thematisierung kultureller Diversität. Vorgesehen sind u.a. Texte von Egon Erwin Kisch, Truman Capote, Gabriel García Márquez, Hans Magnus Enzensberger, Ryszard Kapuscinski, Marie-Luise Scherer, Ilija Trojanow, Julie Zeh,
Empfohlene Literatur: Zur Lektüre im Vorfeld empfohlen: E. E. Kisch: Der rasende Reporter und T. Capote: In Cold Blood.