Lehrende/r: Dr. Annett Jubara
Veranstaltungsart: Seminar/Übung
Anzeige im Stundenplan: 06.880.0031
Semesterwochenstunden: 2
Credits: 6,0
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie zzgl. Bevorzugung höherer Fachsemester Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinieÜber die Senatsrichtlinie hinaus werden bei der Platzvergabe für diese Veranstaltung Studierende höherer Fachsemester bevorzugt berücksichtigt.
Voraussetzungen / Organisatorisches: Seminar und Übung. Zu erbringende Leistungen: Alle: Aktive Teilnahme im Laufe des Semesters, Übernahme eines Referats, erfolgreiche Teilnahme an der Abschlussdiskussion. Seminarteilnehmer: Zusätzlich eine Hausarbeit.
Inhalt: „Märchen“ stellen das Paradox einer literarischen Gattung dar, die älter ist als die Literatur selbst; führt doch ihre Spur zurück bis in prähistorische schriftlose Zeiten. Allerdings ist es keine „gut lesbare“ Spur, werden doch Märchen bei ihrer fortgesetzten Translation aus einer je älteren Kultur und Sprache in die jeweils jüngere inhaltlich so stark verändert, das häufig nur noch ihre Grundstrukturen und Basismuster erhalten bleiben, deren eigentlicher Sinn aber nicht mehr verstanden wird. Diese Strukturen werden mit verschiedenen kulturtheoretischen Ansätzen (Strukturalismus, Psychoanalyse u.a.) untersucht, die Sie in dieser Lehrveranstaltung im Kontext der Märchenforschung kennenlernen. Unser zentraler Ansatzpunkt für die Beschäftigung mit dem Gegenstand „Märchen“ wird die Grimm’sche Märchensammlung (KHM) und die Erfindung der „Gattung Grimm“ im Zeitalter der Romantik sein. Diese Gattung des vermeintlichen „Volksmärchens“ werden wir dem romantischen Kunstmärchen gegenüberstellen. Auch das Thema der intersemiotischen Übersetzung von Märchen am Beispiel der Verfilmung wird uns beschäftigen; wobei der Unterschied zwischen „Märchenfilm“ und filmischer Märchenadaption herauszuarbeiten sein wird.
Empfohlene Literatur: Zur Anschaffung (Ausleihe oder Kauf) empfohlen: Jacob und Wilhelm Grimm, Kinder- und Hausmärchen (KHM), beliebige Ausgabe; Heinz Rölleke, Die Märchen der Brüder Grimm. Eine Einführung. Stuttgart: Reclam (beliebige Auflage). Weitere Literatur wird Ihnen zu Beginn der Vorlesungszeit in einem Ilias-Ordner dieser Veranstaltung zur Verfügung gestellt.
Zusätzliche Informationen: An dieser Lehrveranstaltung können auch Austauschstudierende aus BA-Studiengängen teilnehmen, soweit sie in Germersheim ins Regelstudium oder in den Kurs D2 eingeteilt wurden.