Lehrende/r: Dr. Sarah Horn
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: S ÄsthetFormWandel
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: Von Walt Disney in den 1930er Jahren bis zu Netflix 2022 lässt sich nachvollziehen, wie Familien als Zielgruppe für (Kino-)Filme adressiert werden. „Kinder- und Familienfilm“ fungiert mittlerweile wie selbstverständlich als Genre, gleichzeitig sind (dys)funktionale Familienverhältnisse, das Ideal der Kleinfamilie sowie das Scheitern daran selbst Gegenstand unzähliger Filme. Aber was genau macht nicht nur einen sogenannten Familienfilm, sondern wer oder was macht überhaupt Familie aus? In diesem Seminar nähern wir uns der Familie mit Blick auf die filmische Herstellung wie auch Problematisierung oder Umdeutung dieser so alltäglichen wie spezifischen sozialen Struktur. Dabei gehen wir von der Frage aus, wie die jeweiligen filmischen Formen mit Ideen von Familie interagieren und sie stabilisieren oder herausfordern: Wer oder was reproduziert sich in den Filmen? Wer gehört eigentlich zur Familie? Welche Strukturen gelten als familiär und was zeichnet sie aus? Hat Familie zwangsläufig mit Reproduktion und Verwandtschaft zu tun und ist Verwandtschaft immer heterosexuell? Mit Fokus auf Geschlechterverhältnisse und Subjektivierungen in Bezug auf das, was jeweils als (Wahl-)Familie in und mit den Filmen zu bestimmen sein wird, widmen wir uns in diesem Seminar Komplexen von Begehren, Sexualität, Privatheit, Reproduktion, Herkunft, Genealogie und Themen wie Zugehörigkeit, Gewalt, Inzest, (Für)Sorge, Geborgenheit, Adoption. Anhand von Hollywood- wie Independentfilmen, europäischen Kinofilmen und Filminstallationen gehen wir gemeinsam der Frage nach: Welche Bilder und Narrative findet der Film für Familie, aber vor allem, über welche filmischen Ästhetiken findet sich Familie?
