Lehrende/r: Dr. Doris Unger
Veranstaltungsart: Seminar
Anzeige im Stundenplan: Sem Interventionen
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 30
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches: Bereich Internationale Beziehungen Gültig für folgende vom Institut angebotenen Studiengänge: - BA Politikwissenschaft (Aufbaumodule 2 und 3) - MEd Sozialkunde (Modul Fachwissenschaftliche Vertiefung) - MA PÖIB (Modul 5 Internationale Politik und Europäische Integration) - MA PÖIB (Modul 6 Inhaltliche Vertiefung mit Interdisziplinärer Orientierung)
Inhalt: Militärische Interventionen mit dem Ziel der Beendigung oder Verhinderung von Menschenrechtsverletzungen sind höchst umstritten. Auf der einen Seite verletzt der militärische Eingriff das Aggressionsverbot und damit eines der wichtigsten Normen des Völkerrechts. Außerdem werden intervenierende Staaten immer wieder verdächtigt, dass sie nicht eigentlich aus humanitären Gründen handeln, sondern eigene Interessen verfolgen. Auf der anderen Seite scheint militärische Gewalt in manchen Fällen aber das einzige effektive Mittel zur schnellen Beendigung extremer Menschenrechtsverletzungen, wie Genoziden oder „ethnischen Säuberungen“ zu sein. Trotz der Kritik an militärischen Eingriffen nennt daher auch die „Responsibility to Protect“ die militärische Intervention als eine mögliche Maßnahme zur Beendigung oder Verhinderung von Genoziden, Kriegsverbrechen, ethnischen Säuberungen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Im Seminar beschäftigen wir uns mit der „humanitären Intervention“ im Spannungsverhältnis zwischen Interventionsverbot und Schutz vor schwersten Menschenrechtsverletzungen: Wodurch werden Staaten motiviert einen Beitrag zu einer humanitären Intervention zu leisten? In welchen Fällen kommt es nicht zu einem Eingriff? Welche alternativen Mittel zur Beendigung von Massenverbrechen stehen zur Verfügung? Wie effektiv sind humanitäre Interventionen? Wann sollte militärisch interveniert werden? Unter welchen Bedingungen sollte keine humanitäre Intervention stattfinden? Außerdem analysieren wir ausgewählte Beispiele, bei denen militärische Eingriffe stattfanden (Libyen 2011) und bei denen sie ausblieben (Syrien 2011-2014).
Empfohlene Literatur: