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Lehrende/r: Dr. Mirko Niehoff
Veranstaltungsart:
Seminar
Anzeige im Stundenplan:
Sem Demokratiebild.
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 30
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Bereiche: BRD (falls in der 2. Anmeldephase noch Plätze frei sind auch FD)
Gültig für folgende vom Institut angebotenen Studiengänge:
- BA Aufbaumodule 2/3
- MEd Sozialkunde (BRD-Seminar im Modul Politik und Politikvermittlung; falls in der 2. Anmeldephase noch Plätze frei sind auch als FD-Seminar im Modul Politik und Politikvermittlung)"
Inhalt:
„Die Demokratie steht unter Druck!“. So oder ähnlich lautet es in fachwissenschaftlichen und publizistischen Diskursen immer öfter. Im Kontext solcher aktuellen Krisendiagnosen ist häufig von antidemokratischen Akteuren und Akteurinnen die Rede, die nicht nur Menschen bzw. Gruppen von Menschen, sondern auch die normativen Ideen der Demokratie selbst bedrohen. So konstatiert etwa die Sozialwissenschaftlerin Naika Foroutan, dass es gegenwärtig vermehrt zu Aversionen gegenüber der offenen Gesellschaft und Angriffen auf die plurale Demokratie komme (vgl. Foroutan 2019). Und tatsächlich lässt sich ein Erstarken autoritärer, populistischer und rechtsextremer Akteur*innen beobachten sowie eine signifikante Relevanz autoritärer Einstellungen empirisch belegen (vgl. Heitmeyer 2018; Decker/Brähler 2020).
Im Rahmen des Seminars werden wir zunächst der Frage nachgehen, was wir unter Demokratie verstehen können. Ausgehend davon wollen wir fragen, inwieweit zivilgesellschaftliches Engagement und politische Bildungsarbeit zur Stärkung der Demokratie beitragen können. Dabei begeben wir uns auch auf die Spur der Bedrohungen der Demokratie. Wir werden dazu den Blick auf den Populismus, Rechtsextremismus, Verschwörungserzählungen, Antisemitismus, Rassismus und weitere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit richten. Wie fragen nach den jeweiligen Funktionen und Motiven und prüfen und diskutieren zivilgesellschaftliche und pädagogischen Präventions- und Interventionsmöglichkeiten.
Eine zentrale und sich durch das Seminar ziehende These lautet: Die plurale Demokratie steht für Offenheit, Ambiguität und Ungewissheit. Folglich haben Sehnsüchte nach Eindeutigkeit, Homogenität und Identität demokratiegefährdende Potentiale und stellen eine Herausforderung für die politische Bildung dar.
Empfohlene Literatur:
Behrens, Rico et al. (2021): Politische Bildung in reaktionären Zeiten. Plädoyer für eine standhafte politische Bildung. Frankfurt/M.
Buchstein, Hubertus et al. (2021): Demokratietheorien. Frankfurt/M.
Decker, Oliver/Brähler, Elmar (2020): Autoritäre Dynamiken. Neue Radikalität – alte Ressentiments. Gießen.
Foroutan, Naika (2019): Die post-migrantische Gesellschaft. Ein Versprechen der pluralen Demokratie. Bielefeld.
Heitmeyer, Wilhelm (2018): Autoritäre Versuchungen. Berlin.Salzborn, Samuel (2017): Angriff der Antidemokraten.
Die völkische Rebellion der Neuen Rechten. Weinheim.
Zusätzliche Informationen:
Das Seminar beinhaltet eine Exkursion an einem Blocktag - voraussichtlich im Januar 2023.
Digitale Lehre:
Sollten die Lehrveranstaltungen an der JGU im Wintersemester nicht in Präsenz stattfinden können, erhalten Sie nähere Informationen auf der Homepage des Bereiches Didaktik der politischen Bildung.
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