Lehrende/r: apl. Prof. Dr. Hans-Christian Maner
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Anzeige im Stundenplan: 05.146.19.230
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 10
Inhalt: Erinnerungskulturen sind nach den gesellschaftspolitischen Umbrüchen im östlichen Europa 1989/90 in den Mittelpunkt der fachwissenschaftlichen Aufmerksamkeit gerückt. Die von theoretischen Konzepten ausgehenden vielfachen Untersuchungen sind dabei in einen allgemeinen Erinnerungsboom eingebettet. Erinnerungskulturen in Ostmittel- und Südosteuropa im 19. und 20. Jahrhundert hängen maßgeblich mit der Ausprägung nationaler Bewegungen und der Nationalstaaten zusammen. Im Seminar wird es um Deutungen von Geschichte gehen sowie um die Frage: Was wird wie erinnert? Dabei geraten auch Mythen, Rituale und Symbole, die als Handlungsträger zu identitätsstiftenden Kriterien wurden, in den Blick. Neben geschichtswissenschaftlichen Erzählungen (Fragen der Ethnogenese, des nationalen Territoriums, der Nachbarn, der Anderen, der „Fremdherrschaft“ oder Fragen nach bestimmten Phasen in der Geschichte) sollen auch Manifestationen von Geschichte in der Öffentlichkeit einbezogen werden (z. B. Denkmäler, Gebäude, Gedenktage, Jubiläen).
Empfohlene Literatur: Literatur zu theoretischen Fragen der Erinnerungskultur sowie zu empirischen Untersuchungen werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben. Zur inhaltlichen Vorbereitung können folgende Angaben dienen:Südosteuropa: Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur. Ein Handbuch. Hgg. Magarditsch Hatschikjan/Stefan Troebst. München 1999 [hier insb. s. 31-52, 395-436]; Studienhandbuch östliches Europa. Bd. 1: Geschichte Ostmittel- und Südosteuropas. Hg. Harald Roth. Köln, Weimar, Wien ²2009 [hier insb. die kap. zu grundlagen und geschichtsregionen].