Lehrende/r: Univ-Prof. Dr. Markus Verne
Veranstaltungsart:
Proseminar
Anzeige im Stundenplan:
Streit um Sprache
Semesterwochenstunden:
2
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | 20
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.
Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Voraussetzungen / Organisatorisches:
Voraussetzung für die Teilnahme an diesem Seminar bzw. für die Anerkennung von aktiver Teilnahme als notwendiger Studienleistung ist die Bereitschaft, sowohl kontinuierlich kürzere Texte zu lesen und in der jeweils vorgegebenen Weise für die entsprechenden Sitzungen aufzubereiten, als auch längere Texte zu erarbeiten, zu präsentieren und vor dem Hintergrund des bis zu diesem Zeitpunkt Erarbeiteten zur Diskussion zu stellen.
Inhalt:
Viele der wissenschaftlichen, aber auch politischen Debatten, die uns zur Zeit umtreiben, liegen Vorstellungen davon zugrunde, was Sprache kann bzw. immer schon tut: Das Sprechen, so unterstellen wir dabei, drückt nicht nur aus, wie wir die Welt sehen, es stellt diese Weltsicht vielmehr selbst mit her und gestaltet dabei so wesentliche Dinge wie unser Verhältnis zur Natur, Vorstellungen von Geschlecht oder Dimensionen kultureller Zugehörigkeit. Die Folge ist, dass wir versuchen, unsere Vorstellungen von der Welt und die Realitäten, die aus ihnen hervorgehen, durch Modifikationen des Sprechens neu zu fassen – auf eine Weise, von der wir meinen, dass sie besser sei. Aus dieser Praxis resultiert Streit: einerseits in Hinblick auf die Frage, was "besser" in den jeweiligen Fällen bedeutet, andererseits aber auch in Hinblick auf den Versuch selbst, Sprache derart politisch zu begreifen und das Sprechen durch spezifische Vorgaben aktiv zu gestalten.
Das Seminar hat sich zum Ziel genommen, diesen Zusammenhang von erkenntnistheoretischen, gesellschaftlichen, (gesellschafts–)politischen und ethischen Fragen zu untersuchen, der dem "Streit um die Sprache" zugrunde liegt. Ziel ist dabei, das epistemologische, kulturelle und soziale Wesen der Sprache bzw. des Sprechens besser zu verstehen, um sich auf dieser Basis kompetenter zu vielen der politischen Debatten um die "richtige" Sprache verhalten bzw. substanziell zu ihnen beitragen zu können.
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