Lehrende/r: Tom Ullrich M.A.
Veranstaltungsart: Projektseminar
Anzeige im Stundenplan: PrS IIb
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: Medien haben die Tendenz, hinter das, was sie vermitteln und verbreiten, zurückzutreten. Bilder etwa machen anderes sichtbar und dies scheinbar umso erfolgreicher, je mehr sie ihre eigene Beteiligung an diesem Vorgang unsichtbar machen. In Auseinandersetzung mit diesem medientheoretischen Grundsatz beschäftigt sich das Seminar mit der visuellen Kultur technischer Bilder. Wir behandeln mechanische, elektrische und informatische Verfahren der Produktion, Distribution und Rezeption von analogtechnischen Bildmedien der industriellen Moderne bis in die Gegenwart digital-vernetzter Medienkulturen, in denen Bilder als Daten zirkulieren. Ausgehend von Friedrich Kittlers Trias der basalen Medienfunktionen des Speicherns, Prozessierens und Übertragens fragen wir danach, ob und inwiefern technische Bilder handeln können und was sie eigentlich ‚tun‘, wenn sie mehr als nur zu zeigen geben? Für wen oder was existieren sie, in welchen Infrastrukturen und Machtverhältnissen operieren sie, was können wir von diesen Prozessen wissen, und wie können wir ihnen kritisch begegnen? Konkret thematisiert das Seminar u.a. Bildtelegrafie, Postkarten, Fotografie, Fernsehen, medizinische und wissenschaftliche Bildgebungsverfahren sowie jene von Satelliten, Drohnen und selbstfahrenden Autos, bis hin zu maschinellem Sehen und Video Analytics. Diskutiert werden Texte und Konzepte u.a. von Krämer (Diagrammatologie), Farocki (operative Bilder), Flusser (technische Bilder), Engell (Schaltbild), Schneider (Klimabilder) und Rothöhler (Streaming). Die Studierenden entwickeln eigene Projektarbeiten zu Fragen der Operativität technischer Bildmedien und diskutieren ein Exposé bereits während des Semesters im Plenum. Genauere Angaben folgen zu Beginn des Wintersemesters. Die Modulprüfung (Projektarbeit) kann entweder im Projektseminar IIa oder im Projektseminar IIb erfolgen.
