05.084.625 VL KW Giovan Battista Marino

Veranstaltungsdetails

Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Dietrich Scholler

Veranstaltungsart: Vorlesung

Anzeige im Stundenplan: VL KW

Semesterwochenstunden: 2

Credits: 2,0

Unterrichtssprache: Deutsch

Min. | Max. Teilnehmerzahl: 1 | -

Prioritätsschema: Senatsrichtlinie
Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007.

Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie

Voraussetzungen / Organisatorisches:
Diese Vorlesung kann insgesamt nur einmal angerechnet werden, also ENTWEDER für die Literaturwissenschaft ODER für die Kulturwissenschaft.

 

Inhalt:
Die hochrinascimentale Versdichtung schwingt sich mit Torquato Tasso im ausgehenden Cinquecento zu einem letzten klassizistischen Gipfel auf, und doch zeigt sich am Horizont schon ein so ganz anders gearteter, "neuer Poesie-Prinz" (Giulio Ferroni): Giovan Battista Marino (1569–1625), der die Formen klassizistischen Dichtens in virtuoser Manier beherrscht, aber zugleich alles daran setzt, sie auf maximal übersteuerte Weise auszureizen, was in dieser Vorlesung an drei Werken demonstiert werden soll. – Das zeigt sich etwa in seiner bukolischen Sammlung La Sampogna (1620), die sich weit von Sannazaros arkadischen Idyllen entfernt, indem sie uns mit dem Abjekten und Lasterhaften konfrontiert. Auch Marinos Liebeslyrik (Rime amorose, 1602) lässt die Vorgaben der Renaissance hinter sich, weil sie sich nicht länger an das petrarkistische Ethos gebunden fühlt. Das Konzept der Schmerzliebe dient nurmehr als schwacher Vorwand zum Ausspielen raffinierter konzeptistischer Pointen bzw. verwandelt sich in ein heiteres, ziemlich ansteckendes Frivolitätenkarussel. Vor diesem Hintergrund erstaunt es nicht, dass die waffenklirrende Epik des Mittelalters und der Frühen Neuzeit sich unter Marinos Fittichen zu einem erotomanen Friedensepos namens Adone (1623) transformiert, in dem die dominante Venus einem effeminierten Adonis nachstellt. Marinos Werke werden nicht zuletzt in ihrem historischen Kontext gelesen.
 

Empfohlene Literatur:
Friedrich, Hugo (1964): Epochen der italienischen Lyrik. Frankfurt am Main: Klostermann, darin: Kap. X Giambattista Marino, S. 673–705.
?
Regn, Gerhard (1991): "Barock und Manierismus. Italianistische Anmerkungen zur Unvermeidbarkeit einer problemlastigen Begriffsdifferenzierung", in: Garber, Klaus (Hg.): Europäische Barockrezeption. Wiesbaden: Harrassowitz, 879–897.
Schlüter, Vanessa (2018): Wissen im Herzen der Dichtung – Kardiozentrische Lyrik von Petrarca bis Marino. Göttingen: V&R, unipress.

Zusätzliche Informationen:
Die Vorlesung ist für Hörerinnen und Hörer aller Semester sowie für allgemein an Italien interessierte Studierende benachbarter Disziplinen geeignet.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende/r
1 Do, 21. Apr. 2022 16:15 17:45 Philosophicum P12 Univ.-Prof. Dr. Dietrich Scholler
2 Do, 28. Apr. 2022 16:15 17:45 Philosophicum P12 Univ.-Prof. Dr. Dietrich Scholler
3 Do, 5. Mai 2022 16:15 17:45 Philosophicum P12 Univ.-Prof. Dr. Dietrich Scholler
4 Do, 12. Mai 2022 16:15 17:45 Philosophicum P12 Univ.-Prof. Dr. Dietrich Scholler
5 Do, 19. Mai 2022 16:15 17:45 Philosophicum P12 Univ.-Prof. Dr. Dietrich Scholler
6 Do, 2. Jun. 2022 16:15 17:45 Philosophicum P12 Univ.-Prof. Dr. Dietrich Scholler
7 Do, 9. Jun. 2022 16:15 17:45 Philosophicum P12 Univ.-Prof. Dr. Dietrich Scholler
8 Do, 23. Jun. 2022 16:15 17:45 Philosophicum P12 Univ.-Prof. Dr. Dietrich Scholler
9 Do, 30. Jun. 2022 16:15 17:45 Philosophicum P12 Univ.-Prof. Dr. Dietrich Scholler
10 Do, 7. Jul. 2022 16:15 17:45 Philosophicum P12 Univ.-Prof. Dr. Dietrich Scholler
11 Do, 14. Jul. 2022 16:15 17:45 Philosophicum P12 Univ.-Prof. Dr. Dietrich Scholler
12 Do, 21. Jul. 2022 16:15 17:45 Philosophicum P12 Univ.-Prof. Dr. Dietrich Scholler
Übersicht der Kurstermine
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Lehrende/r
Univ.-Prof. Dr. Dietrich Scholler