Lehrende/r: Univ.-Prof. Dr. Alfred Gall
Veranstaltungsart: Vorlesung
Anzeige im Stundenplan: VL.Litwiss.Pol.I
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Inhalt: Die historischen Zivilisationsbrüche des 20. Jahrhunderts haben in der polnischen Literatur mannigfaltige Spuren hinterlassen. Nicht zuletzt die Tatsache, dass Polen in besonderer Weise dem braunen und roten Terror ausgesetzt gewesen ist, hat für die polnische Literatur zur Folge, dass sie sich intensiv mit den Extremerfahrungen von Krieg, Lager, Terror und Vernichtung auseinandersetzt und dabei nach neuen Ausdrucksmitteln sucht bzw. zu suchen gezwungen ist. Die Vorlesung ist als Überblick über wesentliche und auch internationale Geltung aufweisende Texte angelegt. Im Fokus steht dabei die Frage, wie Schreiben sich der Extremerfahrung des Lagers nähert und welche Konzeption von Literatur bzw. Erinnerung dabei entwickelt wird. Der Blick auf ausgewählte Texte soll auch einen kontrastiven Zugang zu den Differenzen bzw. Berührungspunkten des nationalsozialistischen und des stalinistischen Lagersystems eröffnen. Damit soll der Weg zu einer differenzierten Gesamtbetrachtung des Phänomens Lagerliteratur geebnet werden. Im Vordergrund stehen – allerdings nicht nur – Texte von Autor_innen, die auf eigene Erfahrungen zurückgreifen können: Behandelt und besprochen werden u.a. folgende Autorinnen und Autoren: Zofia Nalkowska, Tadeusz Borowski, Gustaw Herling-Grudzinski, Aleksander Wat, Ola Watowa, Leopold Buczkowski, Bogdan Wojdowski, Tadeusz Rózewicz, Wislawa Szymborska, Czeslaw Milosz, Leo Lipski, Anatol Krakowiecki, Beata Obertynska.
Empfohlene Literatur: