Lehrende/r: Marco Lehmann
Veranstaltungsart: Übung
Anzeige im Stundenplan: UADL I
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 35
Anmeldegruppe: UADL I-II
Prioritätsschema: Senatsrichtlinie Zulassung gemäß Richtlinie über den Zugang zu teilnahmebeschränkten Lehrveranstaltungen vom 07. März 2007. Nähere Informationen hierzu entnehmen Sie bitte www.info.jogustine.uni-mainz.de/senatsrichtlinie
Kontingentschema: Kontingentschema UADL
Inhalt: Das Bild, das in den kürzeren mittelhochdeutschen Verserzählungen, den sogenannten Mären, von den Beziehungen zwischen den Geschlechtern gezeichnet wird, unterscheidet sich von den aus dem Minnesang oder dem höfischen Roman geläufigen Modellen oftmals markant. In ihnen rücken z. B. Aspekte der Körperlichkeit und der Komik in den Vordergrund; nicht selten zetteln die Texte einen regelrechten Kampf der Geschlechter an, der mit den Mitteln der List oder auch der physischen Gewalt ausgetragen wird. Die Auseinandersetzung mit der Märenliteratur gibt unter anderem Gelegenheit, sich die Geschichtlichkeit von Geschlechter-, Identitäts- und Liebeskonzepten vor Augen zu führen. In der Übung wollen wir neben Verserzählungen z. B. Konrads von Würzburg, Heinrich Kaufringers oder Hans Rosenplüts vergleichend auch Novellen aus dem Decamerone Giovanni Boccaccios und aus den Canterbury Tales Geoffrey Chaucers heranziehen - weltliterarisch bedeutsamen Werken, deren Erzählwelten enge motivische und stoffgeschichtliche Verbindungen zu dem Gattungszusammenhang der Mären unterhalten.
Empfohlene Literatur: Bitte anschaffen: Novellistik des Mittelalters. Hrsg. v. Klaus Grubmüller. Berlin 2011 (=Deutscher Klassiker Verlag im Taschenbuch 47).